Touristische Aufwertung der Eifel : Investor für Luxus-Hotel mit Aussicht gesucht
Rureifel In Bergstein könnte ein luxuriöses Wellnesshotel entstehen. Mit Schwimmteich, Innenpool, Saunen und Zimmern für 200 bis 250 Euro pro Nacht. Doch auch die Einheimischen sollen profitieren.
Der Rat der Gemeinde hat beschlossen, die Filetstücke unterhalb des Bergsteiner Burgberges zu verkaufen und damit die schon lange diskutierten Hotelpläne endlich in die Tat umzusetzen. Jetzt konkretisieren sich die Ideen, wie die Zukunft am Rande des Burgberges, der wegen des Krawutschke-Turms weithin bekannt ist, aussehen könnte.
Das Deutsche Wirtschaftswissenschaftliche Institut für Fremdenverkehr aus München (dwif) sieht am Burgberg mit seinem Weitblick über die Börde und Rur sowie dem guten Wander- und Radwegenetz in der Eifel gute Chancen für ein Wellnesshotel im 4-Sterne-Superior bis 5-Sterne-Segment. Zimmerpreis pro Nacht: 200 bis 250 Euro. Zielgruppe sollen vor allem erholungssuchende Städter und Paare, aber auch Einheimische für die Bereiche des Spa-Bereichs und die Gastronomie sein.
Vor allem wegen der Nähe zu Köln und den weiteren Ballungszentren geht das dwif davon aus, dass mit einem neuen Angebot in Hürtgenwald „sehr gute Chancen“ bestehen, „Nachfrage abzuschöpfen“ – also stärker von der immer beliebter werdenden Eifel zu profitieren und die Nachfrage weiter zu steigern.

In der ersten Variante, bei der das Hotel ausschließlich auf den gemeindeeigenen Flächen entstehen würde, wären 80 Zimmer möglich. Könnten weitere private Flächen angekauft werden, wären 120 bis 150 Zimmer denkbar.
Dem Konzeptvorschlag der dwif zu Folge könnten in dem Hotel gleich „mehrere hochwertige À-la-carte-Restaurants mit unterschiedlichen Ausrichtungen“ unterkommen. Als Beispiele werden regional-saisonal, vegetarisch-vegan und „fusion“, also die Mischung unterschiedlicher Esskulturen, aufgelistet.
Herzstück wäre darüber hinaus ein „großzügiger Wellness- und Spa-Bereich mit Saunen, Innenpool, Whirlpool, Panorama-Ruheraum“ sowie Räumen für Massagen, Fitness und Kursangebote. Ein Garten mit natürlichem Schwimmteich, Außensauna oder Saunafässern sowie eine Liegewiese könnten und sollten das Angebot ergänzen. Ein Multifunktionsraum für Tagungen, Hochzeiten und Events ist ebenfalls Teil des Konzeptvorschlages des dwif.
„Das ist für mich ein ganz wichtiger Punkt: Einheimische sollen in der Gastronomie etwa mal ein Fest feiern können“, nennt Bürgermeister Stephan Cranen (FDP) ein Beispiel, wie das mögliche Hotel positive Effekte für die Menschen vor Ort haben könnte. „Je nach Angebot könnten außerdem auch Wanderer und Besucher des Krawutschke-Turmes dort einkehren, in diesem Bereich der Gemeinde gibt es ja sonst kein Angebot.“
Dem Bürgermeister und den politischen Entscheidungsträgern geht es bei der Entwicklung des Areals in Bergstein nicht in erster Linie um den schnellen finanziellen Erlös, den die Gemeinde mit dem Verkauf des Grundstückes erzielen kann, sondern um ein zukunftsfähiges Konzept für den Hotelstandort Bergstein.
Die Nachfrage nach Urlaub in der Nationalparkregion und entlang der Rur wächst laut dwif schon einige Zeit, das Angebot in der Gemeinde Hürtgenwald hat sich aber nicht entsprechend entwickelt. Und damit besteht das Potenzial für die Gemeinde, auch finanziell stärker vom Tourismus zu profitieren.
Im nächsten Schritt müssen die Details ausgearbeitet und ein Investor gefunden werden.