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Erst Corona, dann die Sperrung: Gastronomen in Simonskall fürchten erhebliche Einbußen

Erst Corona, dann die Sperrung : Gastronomen in Simonskall fürchten erhebliche Einbußen

Die Verbindung zwischen Simmerath und Hürtgenwald wird für zwei Jahre gesperrt. Die Cafés und Restaurants in Simonskall fürchten Einbußen – und hoffen auf eine rettende Beschilderung.

Zwei schmale Straßen führen in den beliebten Ausflugsort Simonskall, der nur wenige Einwohner hat und vor allem aus Gastronomiebetrieben besteht, die dementsprechend von Besuchern leben.

Eine der Zufahrtsstraßen, die L160 von Simmerath aus kommend durch das Kalltal, wird nun für zwei Jahre komplett gesperrt. Simonskall wird zwar nicht von der Außenwelt abgeschnitten, eine wichtige Zufahrtsstrecke für Besucher und die kürzeste Verbindungsstrecke zwischen Monschau/Simmerath und dem Dürener Raum wird aber gekappt.

Für Manuela Baier vom Landhotel Kallbach ist das eine weitere Beeinträchtigung, die die Betriebe nach Pandemie und Hochwasser so gar nicht gebrauchen können. Übernachtungsgäste könne man leicht auf der anderen Strecke nach Simonskall leiten. Für Tagesgäste seien Umwege aber immer eine Hürde. Eine zwei Jahre andauernde Sperrung könne katastrophale Auswirkungen auf den Ort haben.

Das bestätigt auch Benjamin Herten vom Café Kern. Als das Kalltal, also besagte Verbindungsstrecke zwischen den Gemeinden Simmerath und Hürtgenwald, im Dezember wegen vorbereitenden Rodungsarbeiten drei Wochen lang gesperrt war, habe man das an den Gästezahlen bereits deutlich gemerkt. Angesichts einer zweijährigen Sperrung befürchtet er große Beeinträchtigungen.

„Rettungsdienst muss Bescheid wissen“

„Zwei Jahre Corona und dann das. Aber man kann es ja nicht ändern, dass die Straße saniert werden muss“, sagt Ralf Schade von der Talschenke. Dass die Sanierung notwendig sei, könne man sehen. Vor allem zwei Punkte aber seien ihm wichtig: „Der Rettungsdienst muss umfassend informiert sein, denn das war er im Dezember nicht“, betont Schade. Im Dezember sei es gut gegangen, in dringenden Fällen hätte dies aber anders ausgehen können. Und: „Die Umleitung muss im Raum Simmerath/Monschau weiträumig ausgeschildert sein und auch an der Abzweigung Vossenack muss deutlich werden, dass Simonskall erreichbar ist.“

Damit bezieht er sich auf ein Schild, das schon bei der Dezember-Sperrung an der Abzweigung von Vossenack über das Gymnasium in Richtung Simonskall angebracht war: Dieses verweist an der Abzweigung von Vossenack zwar nur darauf, dass man nicht durch Simonskall hindurch ins Kalltal fahren kann, viele verstehen es aber nicht oder lesen es nicht richtig – und kehren angesichts des Sperrschildes um. „Das muss unbedingt anders laufen, wenn der Weg über die Serpentinenstrecke zwei Jahre lang der einzige Weg nach Simonskall ist“, betont Schade einhellig mit den anderen Gastronomen.

Diese beiden Themen hat auch Bürgermeister Stephan Cranen (FDP) bereits auf dem Schirm und will mit dem Landesbetrieb eine für die Simonskaller Betriebe bestmögliche Beschilderung bewirken.

Manuela Baier stört sich vor allem der langen Bauzeit – und sie hofft, dass der Landesbetrieb alle Möglichkeiten ausschöpft, um diese Zeit so kurz wie möglich zu gestalten.

Pendler beeinträchtigt

Sie weist zudem noch auf eine ganz andere Tücke hin: „Die Fahrtzeiten für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen erhöhen sich erheblich.“ Denn viele kämen aus dem Raum Monschau/Simmerath. Mit Blick auf Abholzeiten am Kindergarten müssten sie und ihre Mitarbeiter nun Lösungen finden. Besonders ärgerlich: Ein Mitarbeiter sei jüngst extra nach Rollesbroich, also quasi in den Nachbarort von Simonskall, gezogen. Statt acht Minuten Fahrtzeit und 6,6 Kilometern Strecke muss der nun für 17 Kilometer 20 Minuten einplanen. Auch viele andere Pendler zwischen Monschau/Simmerath und dem Dürener Raum trifft diese Sperrung samt Umleitung.