Unterbringung in Hürtgenwald : Flüchtlinge ziehen neben Altpapiercontainer, Friedhof und Schützenheim
Hürtgenwald Die ersten Flächen für die Wohncontainer sind schon hergerichtet. Doch die Lieferung verzögert sich. In Vossenack sollen die Franziskaner entlastet werden.
Die Lieferung der Flüchtlingscontainer zur Unterbringung von 60 Personen in der Gemeinde Hürtgenwald verzögert sich. Wie Bürgermeister Stephan Cranen (FDP) auf Anfrage der Redaktion erläutert, hofft die Gemeindeverwaltung darauf, dass die Wohneinheiten bis Ende April geliefert werden können. Die vorbereitenden Arbeiten – es müssen etwa Stromkabel, Frischwasser- und Abwasserleitungen verlegt werden – sollen im März abgeschlossen sein.
In ihrem Konzept hat sich die Gemeinde für eine dezentrale Unterbringung und damit für zunächst drei Standorte entschieden. In Vossenack am Schützenheim, in Großhau unterhalb des Friedhofes sowie in Gey auf dem Areal neben dem Sportplatz, hinter dem Aufstellplatz für den Altpapier- und Grünschnittcontainer.
Diese räumliche Nähe von Entsorgungs- und Wohncontainern ist auch der Verwaltung bewusst. Bei der Flächenauswahl hat sie jedoch auch im Auftrag der Politik vor allem mit Blick auf die umfangreichen vorbereitenden Baumaßnahmen auf Grundstücke im Gemeindebesitz gesetzt. „Die Wohncontainer werden aber ein Stück von dem Altpapiercontainer abgerückt und damit auch optisch getrennt. Und wir haben hinter dem Sportplatz eine eigene Zuwegung ins Dorf angelegt“, erklärt Cranen, wie die Gemeinde versucht hat, diese komplexe Situation zu lösen.
Die Baugenehmigung für die Container ist zunächst auf drei Jahre befristet, kann aber verlängert werden.
Aktuell hat die Gemeinde die ihr zugewiesenen Flüchtlinge in 40 Unterkünften untergebracht.
Die größte Unterkunft ist das ehemalige Franziskus-Internat, wo rund 60 Menschen leben können. Wo viele Nationen und viele Individuen aufeinandertreffen, können auch Konflikte entstehen und sind in der Vergangenheit auch schon entstanden. Betreut wurden die Flüchtlinge dort bislang aber nicht – immer wieder halfen die verbliebenen Franziskaner, allerdings ohne öffentlichen Auftrag, aus.
Das soll sich ab dem 1. März ändern. Finanziert über Landesmittel soll eine Sozialarbeiterin der Franziskus-Stiftung im Auftrag der Gemeinde zehn Stunden pro Woche Ansprechpartnerin für die Menschen in der Unterkunft sein – sie soll bei Behördenbriefen helfen, Ansprechpartnerin sein und das Miteinander vor Ort im Blick haben. Aber auch eher banale, alltägliche Herausforderungen soll sie meistern helfen, indem sie etwas das System der Mülltrennung erklärt.