Pratschjeck in Brandenberg : Die Kleinsten wirbeln über die Bühne und mischen das Zelt auf
Brandenberg Die „Heed-Hääschen“ haben ihren ersten Auftritt als kleine Piraten und die Brandenberger sind froh, dass statt der medizinischen endlich wieder die närrische Maske getragen werden kann.
Gleich zu Beginn kamen die Kleinsten ganz groß raus: Als Piraten kostümiert wirbelten die „Heed-Hääschen“ über die Bühne und mischten das Festzelt auf. Für die jüngsten Aktiven der Karnevalsgesellschaft „De Heed-Haase“ war es der erste Auftritt auf der Bühne überhaupt – für die KG die erste Sitzung nach langer Corona-Zwangspause. „Kostüme an un Musik laut, et Fiere is widder erlaubt“ lautete auch das Sessionsmotto. Der innigste Wunsch der Karnevalisten ist in Erfüllung gegangen: Aus der medizinischen wurde endlich wieder eine närrische Maske.
Dass die Brandenberger zu Beginn der Kostümsitzung ihren starken Nachwuchs ins Rampenlicht stellten, lag zum einen sicherlich an der sichtbaren Begeisterung, mit denen die „Heed-Hääschen“, Mariechen Isabelle Fest und die Jugendgarde zeigen wollten, was sie einstudiert hatten. Zum anderen hätte die Jugend im vergangenen Jahr 4 mal 11- Jähriges gefeiert, wenn nicht Corona gewesen wäre. Nun wird mit dem Zusatz „plus 1“ bei der kommenden Kindersitzung nachgeholt, was überfällig ist, erklärte Präsident Jérôme Gras.
Auch wenn’s nicht immer leicht war, die „Heed-Haase“ ließen sich die Laune während der Pandemie nicht verderben und blieben zuversichtlich. „Wir haben in der schwierigen Zeit sehr viel Unterstützung erfahren“, bedankt sich Gras für alle Spenden. Vergangenes Jahr wurde am Orchideensonntag mit anderen Vereinen ein Infektionsschutz-konformes Open-Air-Musikfestival organisiert. Umso besser, dass nun wieder wie gewohnt gefeiert werden konnte und kann. Die 340 Karten für die Kostümsitzung gingen jedenfalls weg wie warme Sammeln, wobei das größte Problem darin bestand, ein (bezahlbares) Festzelt auf dem Markt zu bekommen. Jérôme Gras: „Während der Pandemie haben viele Betreiber die Segel gestrichen und ihr Geschäft aufgegeben oder die Zelte ins Ausland verkauft.“
„Bordeaux-Garde“, „Danzhaase“ (Seniorenshowtanz) und Schmunzelhaase (Schautanz): unter dem Dach von Zeltwirt Robin Wagner drückten sich am Freitag neben den Aktiven der „Heed-Haase“ auch Kölner Künstler die Klinke in die Hand. Der „Kölner Landmetzger“ Matthias Kalenberg hatte für Wortakrobatik zunächst noch nicht den Siedepunkt erwischt, punktete aber als Imitator mit Mett- und Blutwurst-Balladen. Kölsch-Rocker Mathias Nelles und Zapperlott schlugen die richtigen Saiten an und Redner Edgar Andres alias „Ne bonte Pitter“ fiel nicht nur aufgrund seines roten Schuhwerks auf.
Zu fortgeschrittener Stunde kürten die Heed-Haase eine Person zum Ehrensenator, die sich im Besonderen um die KG verdient gemacht hat. Diese Ehre kam Dieter Salentin zuteil, der seit 1988 Mitglied ist und sich mit dem damaligen Männerballett deutschlandweit Erfolge ertanzte. Er ist zudem Mitglied des Elferrates und unterstützt die KG an vielen Baustellen. Die Ehrensenatornadel verlieh ihm daher nicht Präsident Jérôme Gras, sondern als Überraschung Tochter Janine Fest, die selbst für die „Heed-Hase“ tanzte. Zusammen mit Enkelin Isabelle Fest standen also drei Generationen auf der Bühne.