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Tourismus in der Eifel: Der ödeste Spielplatz der Gemeinde wird aufgemöbelt

Tourismus in der Eifel : Der ödeste Spielplatz der Gemeinde wird aufgemöbelt

Bei Familien punkten Wanderziele unter anderem mit Spielplätzen. In Simonskall ist dieser ziemlich mickrig. Das soll sich nun ändern.

Wenn nicht am Rande der kleinen Wiese ein Schild stünde, dass das Areal als „Kinderspielplatz“ ausweist, so würde man kaum merken, dass man sich gerade auf einem Spielplatz befindet: Keine Rutsche, nichts zum Klettern, keine Schaukel. Nur zwei Wackelwesen, im Fachhandel Federwippen genannt, stehen dort zweisam und allein. Auf der kleinen Wiesenfläche mit dem Ball spielen ist laut Spielplatzordnung verboten und erst recht darf man dort nicht mit dem Fahrrad fahren. Da kommt Freude auf.

Simonskall ist der Touristenort der Gemeinde. Sonntags, bei gutem Wetter, sind die Außenterrassen voll. Nun ist nicht jeder Gast im Eifeldörfchen im Spielplatzalter. Aber wer kleinere Kinder oder Enkel hat, weiß, dass nicht nur Kuchen und Eis, sondern eben auch Spielplätze jeden Wanderausflug mit den lieben Kleinen retten können. Trotz vorheriger Total-Erschöpfung beim Spazierengehen können sie dort wieder ungeahnte Kräfte freisetzen. Familien planen ihre Ausflüge danach.

Wer für Adventure-Golf oder rasante Downhill-Fahrten noch nicht bereit ist und wem Wandern und Schlemmen allein nicht reichen, hat Simonskall also nicht zwingend als Ausflugsziel Nummer 1 auf der Agenda. Obwohl es dort schön ist, und das Gastroangebot vielfältig.

Doch jetzt kommt Bewegung in die Sache: Bürgermeister Stephan Cranen (FDP) hat Mittel in den Haushalt eingestellt, um in Simonskall einen Spielplatz zu errichten. Der Rat war einverstanden. Tenor: „Da gibt es ja wirklich nichts.“

„Hat ja nur acht Jahre gedauert“, kommentiert Manuela Baier, Inhaberin des Landhotels Kallbach, die Nachricht lachend und erfreut. Denn so lange sei es her, dass sie der Gemeinde erstmals angeboten habe, sich finanziell an einem richtigen Spielplatz für das Dorf zu beteiligen.

Anekdote am Rande: Als die Corona-Zahlen im Kreis Düren hochschnellten und die Spielplätze gesperrt wurden, galt auch für die zwei Wackelwesen in Simonskall „Betreten verboten“. Deutsche Gründlichkeit.