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Stiftisches Gymnasium: Grundschüler werden zu begeisterten Forschern

Stiftisches Gymnasium : Grundschüler werden zu begeisterten Forschern

Mit jeder Menge Neugier im Gepäck haben zahlreiche Grundschüler bei den MINT-Forschertagen im Stiftischen Gymnasium Düren die naturwissenschaftlichen Fächer kennengelernt. Roboter, Axolotl und viele Experimente faszinierten die jungen Forscher.

Roboter durch ein Labyrinth sausen lassen, Tiere unter Wasser beobachten und sogar einen eigenen Kriminalfall lösen – die MINT-Forschertage am Stiftischen Gymnasium geben seit mittlerweile sechs Jahren Viertklässlern in den Herbstferien einen spannenden, ersten Eindruck von den Naturwissenschaften. Lehrer Christian Leroy ist vom Forschergeist seiner „Labordetektive” begeistert: „Wir wollen ihnen auf spielerische Art und Weise den Weg der Erkenntnisgewinnung beibringen und das funktioniert einfach super.”

In zwei Gruppen zeigen Leroy und sein Kollege Marco Beichelt den Kindern, wie sich Hunde- und Menschenhaare unter dem Mikroskop unterscheiden lassen, warum Rotkohlsaft den PH-Wert von Flüssigkeiten anzeigt und wie sich nachweisen lässt, ob eine Cola mit oder ohne Zucker ist. Mit diesen und weiteren Experimenten können die Kinder dann zum Abschluss des Kurses sogar einen „Mordfall” lösen. Ganz wichtig sei dabei, erklärt Leroy, dass die Grundschüler selbstständig und möglichst frei experimentieren können. Dafür zeigen sich die jungen Forscher auch beim Einhalten von Abständen und dem Tragen ihres Mund-Nasen-Schutzes sehr diszipliniert, lobt er.

Nun hoffen die Lehrer, dass die Begeisterung der jungen Schüler noch lange anhält. „Naturwissenschaften werden oft noch stiefmütterlich behandelt”, betont Beichelt. Nur zwei Jugendliche in ganz Düren hätten im vergangenen Jahr mit Blick aufs Abitur den Chemie-Leistungskurs gewählt. Daher sei es nicht wichtig, ob die Grundschüler nun das Stiftische Gymnasium oder eine andere Schule wählen. Vielmehr gehe es darum, ihr Interesse an den Naturwissenschaften zu wecken.

Das gelingt an den MINT-Forschertagen bei den rund 90 Kindern problemlos. Im Biologie-Raum von Lehrerin Amelie Lütz-Gras beo­bachten die Kinder gespannt das Verhalten von Axolotl und lernen so mehr über Tiere unter Wasser und auch auf dem Schulhof ist jede Menge los, wenn sie mit Mathematik-Lehrer Patrik Wolfram so manche Rätsel lösen.

Im Hauptgebäude der Schule muss man dagegen gut aufpassen, wo man hintritt, denn dort brausen währenddessen zahlreiche kleine Roboter herum, die die Grundschüler selbst programmiert haben, erklären die Informatik-Lehrer Quentin Opherden und Axel Sixt. An den Computern formen die Grundschüler mit Hilfe von Bausteinen das Verhalten der mit vielfältigen Sensoren ausgerüsteten Roboter. So können sie Farben erkennen, auf Geräusche reagieren oder sich durch ein Labyrinth manövrieren. Natürlich nur, wenn sie richtig eingestellt werden – doch das geht den Kindern problemlos von der Hand. „Das ist visuell, schnell und intuitiv”, freut sich Opherden über die vielfältigen Möglichkeiten. Dazu gehören etwa auch Tablets, auf denen anschließend ein erster Einstieg in das textuelle Programmieren folgt. „Das Forschen steckt da einfach drin und ist sehr altersgerecht aufbereitet”, betont Sixt, der zahlreiche neugierige Nachfragen geduldig beantwortet.

Und natürlich sollen die Kinder nach den drei spannenden Tagen am Stiftischen Gymnasium nicht ohne eine Erinnerung nach Hause gehen. Die „Labordetektive” vergolden etwa eigene Münzen und auch der 3D-Drucker läuft bereits auf Hochtouren, um kleine Bausteine mit dem Namen der Schule herzustellen.

Und wie empfinden die Viertklässler ihre ersten Tage am Gymnasium? „Das ist super spannend, aber es ist doof, dass es so schnell vorbei ist”, sagt etwa ein Junge, der das Programm seines Kampfroboters verbessert. Aber zum Glück warten ja noch viele spannende Experimente und Erkenntnisse in den weiterführenden Schulen auf die Kinder.