Großer Andrang beim Casting erwartet : Für „Babylon Berlin“ als Komparse ins Gefängnis
Düren Gefängniswärterinnen, Henker, Polizisten, Priester, Tischler und Kellner – das sind nur einige der Jobs, die am Samstag beim Casting für die dritte Staffel der Fernsehserie „Babylon Berlin“ von 12 bis 17 Uhr in der Dürener „Endart“ zu vergeben sind.
Bereits am letzten Samstag hatte die Casting-Agentur Eick zur Vorstellung nach Bonn gebeten, der Andrang war enorm. Mehr als 5000 Bewerber fanden sich ein, 2500 Personen wurden registriert. „Sowas haben wir noch nie erlebt“, sagt Agenturchef Gregor Weber. Weil so viele Bewerber gar nicht erst zum Zuge kamen, hat man sich entschieden, ein zweites Casting in der Dürener „Endart“-Kulturfabrik zu veranstalten. Dabei kann man sich also erneut um eine der Komparsen- oder Sprechrollen bewerben.
Der Vorteil: Düren ist gleichzeitig auch Drehort. Das Filmset wird in der LVR-Klinik aufgebaut, ab dem 24. Februar wird dort im Haus 5 gedreht. Kein Wunder also, dass Gregor Weber beim Casting in der „Endart“ auch sehr gezielt nach Darstellern sucht: „Für spezielle Szenen brauchen wir 50 Frauen, die Gefängnis-Insassen darstellen. Es soll unter diesen Frauen sowohl normalere als auch vom Leben gezeichnete Gesichter und Körper geben. Kinder im Alter von sechs Monaten bis acht Jahren – gerne auch Zwillinge – können in Waisenhaus-Szenen zum Einsatz kommen“, sagt Weber.
Gesucht werden aber auch Frauen und Männer, die bereit sind, sich leidenschaftlich zu küssen und allgemein Menschen, die Passanten, Kneipengäste, Gangster, Offiziere oder Politiker darstellen wollen. Neben Düren wird in ganz NRW gedreht, so auch in Köln, Bonn, Solingen und Krefeld. Eine Voranmeldung für das Casting ist nicht nötig. Am Samstag werden von den Bewerbern Fotos gemacht, zudem muss ein Datenbogen ausgefüllt werden, den man sich vorab auf der Hompage der Agentur (www.agentur-eick.de) herunterladen kann. Teilnehmen kann eigentlich jeder – allerdings mit ein paar Einschränkungen: „Bewerber sollten keine offensichtlich gefärbten Haare, keine Solariumsbräune und keine sichtbaren Piercings oder Tattoos haben“, sagt Gregor Weber. Immerhin ist die Serie in den 1920er Jahren angesiedelt, Piercings, Tattoos, gefärbte Haare oder Solariumsbräune passen da nicht.
Auf den Castingort ist Weber auf Umwegen gekommen. Er hatte zuerst im Kino angefragt, das war für Samstag allerdings nicht frei. Auch in einem Hotel handelte man sich eine Absage ein – wegen der zu erwartenden Zahl der Bewerber. „Die Stadt hat mir dann die ‚Endart’ empfohlen.“ Sehr zur Freude von Dirk Boltersdorf vom „Endart“-Vorstand, der nach den Erfahrungen von Bonn mit einem großen Andrang rechnet: „Wir werden versuchen, das zu kanalisieren, damit es nicht zu einem Ausnahmezustand kommt. Das wird eine logistische Herausforderung für uns.“