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Jeck in Düren: Es wird gefeiert – und Polizei und Sanitäter haben kaum Arbeit

Jeck in Düren : Es wird gefeiert – und Polizei und Sanitäter haben kaum Arbeit

Polizei und Sanitäter blicken auf einen ruhigen Auftakt der tollen Tage in Düren. Erstmals haben Jung und Alt gemeinsam auf dem Markt gefeiert.

„Wir hatten noch nicht einen einzigen Patienten“, hieß es am frühen Nachmittag aus dem Sanitätsdorf, das die Johanniter auf dem Dürener Kaiserplatz aufgebaut haben. Und auch die Polizei wundert sich, weil sie zwar in der Stadt präsent ist, aber bis zum Nachmittag keine karnevalsbedingten Einsätze zu verzeichnen hat. Während es in früheren Jahren – vor Corona – um diese Uhrzeit schon längst zu unschönen Szenen auf dem Kaiserplatz gekommen ist, Jugendliche sternhagelvoll auf dem Platz lagen und Erwachsene am liebsten schon gar nicht mehr hinschauen wollten, ist es auf dem Markt an Altweiber 2023 ruhig – und relativ leer. 4000 Menschen könnten dort feiern, nach ersten Schätzungen sind es am Mittag mal um 1300, zur Spitze sollen es 2200 gewesen sein.

Und selbst am Abend freuen sich Stadtverwaltung und Polizei über den friedlichen Tag. Eine Körperverletzung, drei Platzverweise, zwei Dutzend Verstöße gegen das Glasverbot - und das war es auch schon.

Aber wo waren die 14- bis 18-Jährigen hin, die bisherige Hauptzielgruppe der Jugendparty, die den Kaiserplatz sonst gut füllten und für arbeitsreiche Tage im Sani-Zelt sorgten? Niemand weiß es genau. Hat sich nicht rumgesprochen, dass in Düren wieder gefeiert wird? Liegt es an den Corona-Jahren? Sind alle woanders oder feiern sie kleineren Kreis? Oder gar nicht? Während die Veranstaltung von Erwachsenen am Morgen im Vergleich mit früheren Jahren gut besucht war, kamen nach Schulschluss weitaus weniger Teenies auf den Markt als Stadt, Polizei und Rettungsdienst erwartet hatten.

Wie es im neuen Konzept angedacht ist, feierten Jung und Alt Weiberfastnacht 2023 in Düren erstmals gemeinsam – es gibt nicht mehr eine Veranstaltung für die Älteren auf dem Markt und die Jugendfete vor dem Rathaus. Und eine Reihe schunkelnder FBI-Agenten im Schulalter vor einer Reihe nicht mehr ganz junge Clowns hatte durchaus ihren Charme und eine generationenübergreifende Polonaise ebenso. Unterm Strich wird ein bisschen miteinander gefeiert, ein bisschen nebeneinander und vor allem auch nacheinander. Denn als das offizielle Bühnenprogramm zu Ende ist und der DJ auflegt, dominieren wie erwartet die Jugendlichen das Bild und feiern fröhlich und ausgelassen mit ihren selbst befüllten Plastikflaschen.

Dass die Kaiserplatzszenen am Donnerstag ausblieben, freute nicht nur Sanitäts- und Ordnungsdienst, sondern auch vor allem die älteren Narren vor der Bühne. Sie lobten, dass die Jugendlichen gesittet feiern und finden, dass das Konzept aufgegangen ist. Bei den Jugendlichen war die Meinung über das neue Konzept geteilt. Durchgehende DJ-Musik hat den Geschmack einiger Jugendlicher, die früh am Start waren, dann doch besser getroffen als das traditionelle Karnevalsprogramm mit Präsentverteilung und Grußworten. Im Vergleich zu früheren Jahren war das allerdings gestrafft worden. Andere wiederum haben sich schon am Morgen auf das Experiment eingelassen, tanzten vor der Bühne und jubelten begeistert dem Kinderprinzen Elias I. zu. Der hatte den Straßenkarneval auf der Bühne mit Bürgermeister Frank-Peter Ullrich, Prinz Uwe I. und Prinzessin Lydia II. eröffnet.