Düren : Eine digitale Schnitzeljagd durch Düren
Düren Bettina und Dieter Bovelett schauen stetig auf ihr Smartphone, als sie quer durch Düren unterwegs sind. Das ist notwendig, damit die 50- und der 55-Jährige ihre Aufgaben lösen: Sie sollen mit einer App auf dem Smartphone Düren (neu) entdecken.
Die App heißt „Actionbound“ und ist so etwas wie eine digitale Schnitzeljagd. Auf einer rund sechs Kilometer langen Stadtrallye sollen sie Rätsel lösen und bekommen an manchen Orten Hintergrundinfos. Eine Art Stadtführer ist die App nämlich auch noch.
Organisiert hat diese spezielle Stadtrallye die Dürener Kolpingsfamilie (siehe Info). Teilgenommen haben acht Teams mit zwei oder drei Mitgliedern. Es war die erste Aktion dieser Art — ob noch weitere folgen, steht noch nicht fest.
Das erste Ziel der Tour: die Musikschule. Dort müssen Teilnehmer wie die Boveletts einige Fragen beantworten. Zum Beispiel eine Schätzfrage zur Anzahl der Instrumente, die man dort erlernen kann. Punkte gibt es für richtige Antworten und wenn ein Ziel per GPS gefunden wurde.
Weiter geht es in Richtung Finanzamt über die Holzstraße mit ihren noch erhaltenen, alten Gebäuden; danach weiter zum Stadtpark, wo es die Aufgabe ist, eine Pause einzulegen. Auf dem Weg treffen die Boveletts andere Teilnehmer, die konzentriert versuchen, ihre Rätsel zu lösen, und dabei auch neue Dinge in der Heimatstadt entdecken.
Erholt geht es weiter über die Johannesbrücke in Richtung Annakirmesplatz. Während die beiden dem Richtungspfeil folgen, müssen sie aufmerksam die Stufen zählen und herausfinden, welche Bahn nach Heimbach fährt.
Vor dem Annakirmesplatz treffen sie auf Birgit Hohmann, Vorsitzende der Kolpingsfamilie in Düren. Auch sie nimmt mit ihrem Mann an der Stadtrallye teil und freut sich, ihre Heimat mit der „Schnitzeljagd, wie wir früher gesagt haben“, genauer zu entdecken. Am Annakirmesplatz müssen weitere Fragen beantwortet oder geschätzt werden über die Besucherzahl und die Gründung vor mindestens 380 Jahren.
Weiter geht es zur Annakirche, vorbei am Stadtwappen und am „Komm“-Zentrum. „Diesen Weg bin ich ja seit mindestens 40 Jahren nicht mehr gegangen“, stellt Dieter Bovelett erstaunt fest, als sie an der Turnhalle des Stiftischen Gymnasiums vorbei, hinter dem „Komm“ in dem kleinen Park entlang gehen.
Nächster Halt: Innenstadt. Von dem Zählen der Cafés und Bars bis hin zu einem Eiskauf reichen die Anweisungen auf dem Smartphone. Über die Wirtelstraße führt der Weg das Ehepaar zum Posthotel, das das ehemalige Kolpinghaus ist. Die großen, braunen Türen sind mit acht geschmiedeten Zeichen versehen, welche eine Auswahl der unterschiedlichsten traditionellen Handwerke darstellen.
Symbole entziffern
Während einige Symbole sehr leicht zu entschlüsseln sind, müssen die meisten bei anderen genau hinschauen, um herauszufinden, welches Handwerk gemeint ist. So ist es vielen nicht direkt deutlich, dass das erste Symbol das Handwerk des Malers darstellt. Nach dem Singen eines kurzen Karnevallieds zeigt der Pfeil auf dem Display in Richtung Rudolf-Schock-Platz vor dem Haus der Stadt.
Auf dem Weg dorthin gibt die App die Info, dass im Bahnhof, der in Sichtweite liegt, bereits Teile eines Films gedreht wurden. Immer wieder werden kleine Pausen eingelegt, und beraten zusammen, was die richtigen Antworten auf die jeweiligen Fragen sind. Häufig kann man durch genaues Beobachten die Antworten an der Umgebung ablesen.
Vom Haus der Stadt hier geht es weiter durch den Tunnel, über das Stadtcenter zum Rathausplatz. Die App gibt ihren Benutzern auch interessante Informationen zum Rathaus und zu dem „Feuerengel“, welcher an der Rathaustreppe die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Vom Rathaus ist es nicht mehr weit zur Peschschule, dem Start- und Endpunkt der Stadtrallye.
Dieter Bovelett ist begeistert von der Stadtrallye. Obwohl er schon seit 50 Jahren in Düren lebt, konnte er noch interessante Punkte entdecken. Auch Bettina Bovelett hatte viel Spaß, wie ihre Abschlussworte zeigen: „Was haben wir schöne Ecken in Düren.“