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Buchvorstellung: Ein richtiger Öcher mit Bezug zu Düren

Buchvorstellung : Ein richtiger Öcher mit Bezug zu Düren

Eigentlich hatte er gar nicht vor, sich hinzusetzen, unter die Autoren zu gehen und ein Buch zu schreiben. Wie es dazu kam, dass Manfred Savelsberg nun doch sein erstes Buch vorgestellt hat.

Ursprünglich wollte Manfred Savelsberg gar nicht unter die Autoren gehen. Dann kam ihm plötzlich in den Sinn: „Wenn et läuft, dann läuft et!“ Vor einigen Wochen begab er sich mit losen Manuskriptblättern zu zwei Probelesungen on tour. Im Aachener „Erlebnisbunker“ klopften sich die Besucher vor Vergnügen auf die Schenkel, bogen sich vor Lachen, was da alles zum Thema „Der Öcher an sich“ von Manfred Savelsberg verzapft wurde.

Der Aachener Spitzen-Kabarettist glänzt bereits seit vielen Jahren in der Type als „Manni, der Huusmeäster.“ Da wundert es nicht, dass bei den Lesungen das Publikum schier aus dem Häuschen war. Aber es fehlte ein Verleger. Am Ende wurde dennoch alles gut. „Den habe ich zum Glück gefunden“, sagte Manni bei der Buchpräsentation in der Buchhandlung „Das Buch“ in Eilendorf im Gespräch mit unserer Zeitung. Die Verleger Anne und Manfred Kappes aus Alsdorf schafften das Wunder, rekordverdächtig in nur vier Wochen das Buch „Der Öcher an sich“, eine Familiengeschichte für alle Öcher, die uns verstehen, auf den Markt zu bringen.

„Dubbele Merssi, liebe Anne und Manfred, alle Achtung für diese schöne Leistung“, ließ Manfred Savelsberg den beiden Alsdorfern zukommen. Ein weiteres dickes Lob ging an Dirk Dannenberg, der die Probelesungen ermöglichte. „Aus einer wurden gleich zwei und weitere in Burtscheid und Eilendorf werden im Januar folgen“, verriet Manni stolz. Dann nicht mehr von losen Blättern, sondern live aus “seinem“ Erstlings-Buch. Ein Dankeschön zollte der frischgebackene Buchautor auch Marcel Emonds für die Möglichkeit der Präsentation und er vergaß nicht, seiner Frau Marlene sowie allen aus der Familie, die zum Gelingen beigetragen haben, zu danken.

Manni nahm sich Zeit für unsere Zeitung und erzählte munter drauflos. Er habe viele Sachen aufgeschrieben, sortiert, er wollte seinen Kindern und Enkelkindern schöne Erinnerungen erhalten. „Meine Lebens- und Familiengeschichte, auch den Zeitraum der 1950er bis 1970er Jahre. Was jetzt vorliegt, ist ein tolles Ergebnis“, fügte er hinzu. Nach dem Lockdown habe es ihn in den Fingern gejuckt, unbedingt wieder raus auf die Bühne zu kommen. „Das hat mir gefehlt und fast krank gemacht“, sagte er ein wenig traurig. Mit den Probelesungen habe sich alles schlagartig zum Positiven gewendet. „Und jetzt noch das Buch, das ist für mich wie Ostern, Pfingsten, Weihnachten und Silvester an einen Tag“, sagte der Huusmeäster und lachte dann schelmisch.

Zurück zum Buch. „Als ich mit der Ahnentafel zu Schreiben begann, merkte ich sofort, da ist mehr drin“, ließ Manfred Savelsberg wissen. Mehr als nur Chronik und Familiengeschichten, nämlich seine „eigene Geschichte, sein Leben mit und in seinen Familien.“ Auch ein Leben in Öcher Familien, da sei ein Bild vom Öcher an sich bei ihm entstanden. Wie er lebt, was ihn ausmacht. Mannis Schwiegervater habe immer, bevor er selbstbewusst erhobenen Hauptes ins Bad schritt, gesagt: Ich muss mich erst noch rejieren. Manni dazu schlagfertig: „Dat es der Öcher an sich!“

Ein Blick in das Inhaltsverzeichnis verrät: „Et jitt allerhand ze lache!“ Als da wären „Der Öcher an sich lebt mit Verkleinerungen“, „Botsched, ich han dich jeär“, „Traumreisen mit de Tram (Linie 12) nach Vaals“, „Vom Leistungsschwimmer zum Raucher“, „Fastelovvend e Oche“, „Die Öcher Nölde – Vür steiche bes et wieh deät“ und „Der Öcher an sich kann auch furchtbar sein.“ Öcher Herz, was willst Du mehr? Dieses Buch legt man nicht eher aus der Hand, bis die letzte Seite 108 „reingezogen ist.“

„Übrigens, ich habe eine sehr große Beziehungen zu Düren. Dort war ich 45 Jahre lang im Jugendamt der Stadt als Jugendpfleger, später Jugendhilfeplaner, Abteilungsleiter der Sozialen Dienste und in den letzten elf Jahren als Amtsleiter tätig“, ließ er uns wissen. Auch in Düren sei er schon mehrmals als Kabarettist, unter anderem mit seinem Sohn Jan mit „Solo für 2“, aufgetreten. „Mit meinem Buch, das scheint sich bereits rundgesprochen zu haben, es liegen schon erste Bestellungen aus Düren vor“, so Manfred Savelsberg. Daher glaubt er fest an ein weiteres öffentliches Interesse in Düren und Umgebung. Und es ist ihm durchaus auch zuzutrauen, dass er auch über den „Dürener an sich“ ein Buch zustande bringen würde. „Schau’n mer mal“.

Dann kam Savelsberg noch einmal auf die Figur „Manni der Huusmeäster“ vom Aachener Rathaus zu sprechen, die ihn seit über 20 Jahren begleitet und „richtig groß gemacht hat.“ Da habe er einiges erzählt, das sich wirklich zugetragen habe und das den Öcher an sich ausmache. Der Öcher habe besondere Eigenschaften, da lecken sich andere Landsleute die Finger nach. Der Öcher legt sich ja auch keinen Schal um, der sagt ganz einfach „Ich tu mich mal der Schal im Hals!“

Am Ende des Buches, das versprach Manni, werde man noch besser verstehen, was er damit sagen wolle. Zusammenfassend stellte er dann fest: „Der Öcher an sich ist einmalig!“ Und das nimmt man einem Manfred Savelsberg auch so ab, denn „einmalig“ ist auch er lange schon. Ein richtiger Öcher!