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Düren: Drogendealer-Prozess am Landgericht weiter zäh

Kokainhandel-Prozess : Die mutmaßliche Drogendealer-Bande aus Norddüren schweigt weiter eisern

Es ist das große Schweigen, das den Prozess gegen eine mutmaßliche Drogenhändler-Bande aus Norddüren bestimmt. Die fünf Angeklagten sagen weiterhin nicht aus, und auch deswegen ging der dritte Verhandlungstag am Mittwoch am Aachener Landgericht weitgehend ohne substanzielle Ergebnisse zu Ende.

Eigentlich hätten an diesem Tag drei Zeugen gehört werden sollen, von denen zwei jedoch entschuldigt fehlten und der dritte der Vorladung des Gerichts nicht nachgekommen war.

So blieb der 4. Großen Jugendkammer unter Vorsitz von Richter Markus Vogt nichts anderes übrig, als die Zwischenzeit mit Formalitäten zu füllen.

Es wurden etwa die bisherigen Gerichtsbeschlüsse zu den Überwachungsmaßnahmen und Hausdurchsuchungen verlesen, deren Ergebnisse letztlich die Grundlage für die Anklage gegen die fünf Verdächtigten war. Von denen sitzen drei noch immer in Untersuchungshaft, darunter mit Ardian C. der 50 Jahre alte mutmaßliche Drahtzieher, dessen Frau Nazime und Sohn Jürgen ebenfalls angeklagt sind, die jedoch auf freiem Fuß sind. Ihnen wird unter anderem der bandenmäßige Verkauf und Handel mit Betäubungsmitteln, hauptsächlich Kokain, zur Last gelegt. Dafür sollen sie mehrere Wohnungen und ein Billiard-Café in der Nordstadt zwischen Dezember 2016 und März 2018 als Verkaufsorte genutzt haben.

Die an sich blutleere Verlesung der bei den Ermittlungen entstandenen Durchsuchungsprotokolle nutzte die Verteidigung dann doch noch für eine kleine Grätsche. In den Anmerkungen, so monierten die Anwälte, würde der Eindruck erweckt, dass es sich bei sämtlichen sichergestellten Gegenständen aus den Wohnräumen der Angeklagten um Diebesgut oder Hehlerware handele, was jedoch nicht bewiesen sei. Zudem gebe es leise Zweifel daran, ob die vorgelegten Begründungen für die Überwachung von Telefonen in jedem Fall schwer genug wiegten für einen solch tiefen Eingriff in die Persönlichkeitsrechte der Beschuldigten.

Neues hat dieser erneut zähe Verhandlungstag also nur wenig hervorgebracht, das soll beim nächsten Termin nachgeholt werden. Dann sollen die Aussagen von zwei Zeugen und gleich mehreren Polizisten, die während der Ermittlungen Vernehmungen vorgenommen haben, gehört werden. Das Verfahren wird am Mittwoch, 24. Oktober, 9 Uhr, am Aachener Landgericht fortgeführt.