Lendersdorf : Dritte Heimat für die Schätze des Karnevals
Lendersdorf „Alle Facetten des Karnevals sollen hier anschaulich eine Heimat finden.“ Heribert Kaptain, Präsident des Regionalverbandes Düren im Bund Deutscher Karneval (RVD), präsentierte einer großen Zahl von geladenen Gästen den neuen Stolz seines Verbandes: Das wieder eröffnete Karnevalsmuseum im Südflügel II des St. Augustinus-Krankenhauses.
Auf rund 150 Quadratmetern ist hier ausgestellt, was rund um das Thema Karneval von den über hundert Gesellschaften des Verbandes zur Verfügung gestellt und den ehrenamtlichen Mitarbeitern des Regionalverbandes gesammelt wurde.
Heribert Kaptain drückte die Hoffnung aus, „dass das Museum an diesem Ort lange bleiben kann“, denn bereits zweimal musste der RVD mit seinem Schmuckstück umziehen.
Von der Rentei in Niederzier in das ehemalige Schwesternheim des Lendersdorfer Krankenhauses und, als dieses abgebrochen wurde, jetzt in den Neubau Südflügel. „Vielleicht muss Gabor Szük (Geschäftsführer des Krankenhausträgers ctw. Die Red.) dann nochmals anbauen“, scherzte der RVD-Präsident im Hinblick darauf, dass in den Mitgliedsgesellschaften noch so manches „Schätzchen“ schläft.
Einmal mehr stahl Dürens Kinderprinz Tom I. den Offiziellen die Schau. „In 20 Jahren liegt meine Mütze auch in dieser Vitrine“, kündigte er an, als er mit Prinz Wimar I. dem RVD gratulierte und das besondere Engagement der ehrenamtlichen Museumsmitarbeiter hervorhob. „Düren ist bunt wie der Karneval; das zeigt sich hier mit großer Deutlichkeit“, gratulierte die Stellvertretende Bürgermeisterin Liesel Koschorreck und steuerte für die Ausstellung ein buntes Bild der Stadt zu.
Was der RVD mit seinem Museum bezwecken will, machte Vizepräsident Jakob Loevenich deutlich: Geschichte des Karnevals dokumentieren und das Verhältnis Karneval und Kirche beleuchten, Eigenarten im Verbandsgebiet hervorheben und Utensilien karnevalistischer Würdenträger darstellen. Weitere Schwerpunkte sind Ordens- und Medienarchiv.
Darüber hinaus sind Ausstellungen von Jubiläumsvereinen oder andere Events wie Prinzessinnen angedacht. „Uns ist klar, dass der Aufbau des Museums noch mehrere Jahre in Anspruch und noch viele helfende Hände benötigen wird“, sagte Jakob Loevenich.
Unter den Gästen war eine Frau, die sich besondere Verdienste um den karnevalistischen Tanzsport erwarb und in den 70er Jahren zu den erfolgreichsten Mariechen Deutschlands zählte: Lydia Korb. Die Besitzerin zweier Tanzschulen im Bergischen Land machte unter anderem von sich reden, als sie 1976 in Bonn auf dem Schreibtisch des damaligen Bundeskanzlers Helmut Schmidt tanzte. Dieses Bild, das durch die Republik ging, ist eines der „Schätze“ im Karnevalsmuseum.
Ab dem 16. Februar ist das Museum dienstags und samstags von 15 bis 17 Uhr geöffnet und kann nach Absprache auch in Führungen besichtigt werden.