Volleyball : Die Powervolleys ziehen die Notbremse und stellen ihren Trainer frei
Düren Am Ende waren die Risse zwischen Trainer und Mannschaft nicht mehr zu kitten. Die Powervolleys Düren haben ihren Cheftrainer Rafal Murczkiewicz freigestellt.
Die SWD Powervolleys Düren haben ihren Trainer Rafał Murczkiewicz am Mittwoch von seinem Amt freigestellt. Das Management des Klubs reagiert damit auf ein zunehmend angespanntes Verhältnis zwischen Mannschaft und Coach. „Wir sind zu der Überzeugung gekommen, dass es angesichts der anspruchsvollen Aufgaben, die in der Liga vor dem Team liegen, die bessere Lösung ist, das zunehmend belastete Verhältnis aufzulösen“, sagte Powervolleys-Geschäftsführer Benjamin Kaulen.
Nach der Niederlage im Pokalfinale gegen Berlin am vergangenen Sonntag waren bereits bestehende interne Spannungen zu Tage getreten und noch verstärkt worden. Wie berichtet hatte der 40-jährige Murczkiewicz unmittelbar nach der Partie harte Kritik am Trainingseinsatz seiner Spieler öffentlich geäußert.
Daraufhin hatte das Management mehrere intensive Gespräche mit allen Beteiligten geführt und dabei den Eindruck gewonnen, dass eine Zusammenarbeit bis zum Saisonende nicht förderlich ist für ein erfolgreiches Abschließen der Spielzeit. Es ist das erste Mal in der Vereinsgeschichte, dass ein Trainer freigestellt wird.
„Dieser Schritt fällt uns schwer und ist für uns unüblich. Aber wir müssen an das große Ganze denken“, erklärt Kaulen. „Wir blicken auf fast drei Jahre zurück, in denen wir mit Rafał Murczkiewicz gute Ergebnisse erzielt haben. Dafür sind wir ihm auch dankbar. Zuletzt hat das Verhältnis aber immer mehr Risse bekommen.“ Man wolle mit diesem Schritt dafür sorgen, so der Geschäftsführer weiter, dass die Mannschaft sich voll und ganz auf ihre sportlichen Aufgaben konzentrieren könne. Kaulen: „Wir haben nicht den Eindruck, dass das in der aktuellen Konstellation noch möglich ist.“
Rafał Murczkiewicz war 2020 Cheftrainer in Düren geworden, als sein Vorgänger Stefan Falter dieses Amt krankheitsbedingt aufgegeben hatte. Mitte Februar hatte sich der Verein dazu entschieden, Murczkiewiczs auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern. Eine Interimslösung soll möglichst schnell gefunden werden, schließlich steht in der Bundesliga-Zwischenrunde bereits am Freitag die nächste schwere Aufgabe für die Powervolleys an: Dann kommt es in Düren zur Neuauflage des Pokalfinales gegen die Berlin Recycling Volleys.