Skunksitzungen : Das etwas andere Jubiläum
Düren Die Skunksitzungen sind seit vielen Jahren fester Bestandteil der Session. Die Macher sprechen im Interview über das Jubiläum im Jahr 2020.
2020 wird das große Skunkjubiläum gefeiert. Selbstverständlich kann man von den Skunkern nicht erwarten, dass sie ihr Jubiläum auf einen runden Geburtstag legen. 19 ist doch genau das richtige Alter, um die eigene Existenz zu feiern. Nachdem sie im vergangenen Jahr 18 und damit volljährig geworden sind, werden jetzt die Memoiren geschrieben. Natürlich in Form einer „Best of the Skunks“-Sitzung mit dem Besten und Schrägsten der vergangenen 19 Jahre.
Auf welche Nummern dürfen sich die Fans freuen? Wird es ein Wiedersehen mit dem Gollum oder den „Nibelungen in zehn Minuten“ geben? Und wer hatte eigentlich diese verrückte Idee mit der Stinktier-Sitzung? Ein Probenbesuch, skunksitzungsgemäß, in Skriptform. Wiedergegeben von unserer Mitarbeiterin Anke Holgersson. Sie besuchte die Skunker bei einer ihrer Proben im Komm und sprach mit den Gründungsmitgliedern Verena Schloemer, Tom Lüttgens, Kai Meister, Robert Schumacher und Bernd Hahne. Man duzt sich.
Wer hatte denn die Idee zur ersten kabarettistischen Karnevalsrevue in Düren?
Alle zeigen unisono auf Verena.
Verena: Das war wohl ich. Aber ich habe ziemlich lange gebraucht, um einen gewissen widerspenstigen Menschen (sie zeigt auf Tom) davon zu überzeugen, dass eine Alternative zum Sitzungskarneval in Düren lange überfällig ist. Ich erinnere mich an ein zweieinhalb Jahre dauerndes: „Nein!“ „Doch!“ „Nein!“ „Doch!“ zwischen uns beiden.
Tom: Ja, sie ist keine Dünnbrettbohrerin.
Verena: In der Zeit unserer Gründung gab es im Sitzungskarneval so viele gekaufte Bühnenleute, die überwiegend sexistische Witze machten. Eine alternative Sitzung mit satirischem Blick auf die Lokalpolitik fehlte einfach. Und ich hatte ja als Politikerin der Grünen auch einen Innenblick zu bieten.
Bernd (lacht): Du warst die Funktionärin, die wir auf den Arm genommen haben.
Es ist ziemlich ungewöhnlich, dass eine Lokalpolitikerin selbst mitwirkt bei einer Sitzung, die die Lokalpolitik auf die Schippe nimmt. Dazu braucht man eine besonders große Portion Selbstironie.
Verena: Absolut.
Tom: Naja. Man musste Dich schon etwas in diese Richtung schubsen.
Robert: Unser Alterspräsident Fritz Keller sagte einmal: Mir trecke de Lück nit durch de Dreck. Mir trecke de Lück durch de Kakau. Das macht die Stimmung in unserer Sitzung aus und deshalb fühlen sich die Leute auf der Bühne und im Publikum wohl. Paul Larue hat auch schon bei uns auf der Bühne gestanden und zu Popsongs getanzt.
Erzählt doch mal, wie alles begann.
Kai: Tom und Verena haben eine Anzeige aufgegeben. Tom hatte sich breitschlagen lassen, die Sitzung zu veranstalten, falls sich ein paar Leute melden würden.
Tom (schlägt die Hände über dem Kopf zusammen): Ja, und dann kamen gleich 20. Ich hab gedacht, das gibt es doch nicht. Und: Mist, jetzt muss ich das wirklich machen.
Und wo fanden die ersten Sitzungen statt?
Bernd: Bis 2009 haben wir in der alten Druckerei in der Pletzergasse gespielt. Da war vieles möglich. Robert, als genialer Architekt und Gestalter, hat uns da spektakuläre Bühnenbilder gezaubert, unglaublich. Wir hatten ein Schiff, eine Showtreppe, eine Empore, Wasserspiele auf der Bühne, ein Varieté ...
Tom: Das Varieté-Bühnenbild aus der allerersten Sitzung werden wir zur Best-of-Sitzung 2020 wieder auferstehen lassen. Plüschambiente inklusive.
Verena: Robert hat es geschafft, dieses Show-Flair mit ausgeklügelten Konstruktionen hinüber zu retten in den Rittersaal von Schloss Burgau, wo wir jetzt spielen. Und die Klos, die während der Vorstellung in der alten Druckerei gerne überliefen, werde ich nicht vermissen.
Eure Film-Einspielungen „live aus dem Kreis Düren“ sind legendär ...
Verena: Ja, wir geben immer alles. Einmal haben wir in Kalterherberg gedreht. Es gab einen Clip, in dem wir mit meinem Bulli mehrmals durch den Ort fuhren und immer wieder die gleiche Szene drehten. Einen Tag später rief mich ein Kriminalkommissar an. Unter meinem Kennzeichen sei eine verdächtige Gruppe gemeldet worden mit merkwürdigen Gestalten, die sich noch merkwürdiger verhielten. Man vermute, dass hier Ausspäher einer Räuberbande am Werk waren. Was ich dazu zu sagen hätte? Ich klärte ihn auf und er musste herzlich lachen.
Habt Ihr Lieblings-Nummern?
Robert: Das ist sehr schwierig. Eigentlich wäre Best-of, wenn wir jede Sitzung noch einmal machen würden.
Alle lachen.
Verratet doch mal eine Nummer, auf die die Gäste sich freuen dürfen.
Kai: Es wird einen Gast-Star aus Mittelerde geben.