Kalender zugunsten des Tierheims : Daniela Katzenberger schießt Fotos in Düren
Düren Wenn Daniela Katzenberger Parallelen zwischen sich und dem Tier zieht, das sich in ihrem Nachnamen versteckt, dann fallen Wörter wie „eigener Kopf“, „Krallen ausfahren“ und „reinlich“ sowie der Satz: „In jeder Frau steckt eine Katze“.
Das war nicht nur Kulisse einiger Kalenderbilder, sondern ein paar der tierischen Models sind dort zu Hause. Zwei Euro von jedem verkauften Kalender (16 Euro) gehen an den Deutschen Tierschutzbund.
Während sich die Blondine unverkrampft die Katzenhaare vom Lipgloss zog, weil sie zu viel mit der Büro- und Kalenderkatze Flora geschmust hat, erklärte die 31-Jährige, warum ihr das Projekt wichtig ist: „Es gibt fast zwei Millionen Katzen, die auf der Straße leben, und es werden jedes Jahr mehr. Wenn man schöne Bilder mit den süßen Tieren macht, dann ist es auch wichtig, dass die Tierheime etwas davon haben.“
Mit dem Erlös aus dem Kalender solle den Straßenkatzen geholfen werden. „Jede Katze, egal ob Haus- oder Straßenkatze, ist krank“, betont der Vorsitzende des Tierschutzvereins Düren, Günther Oltrogge, und ergänzt: „Wir haben nur dann gesunde Katzen, weil wir sie impfen.“ Die meisten Straßenkatzen seien zudem nicht kastriert. Sie vermehren sich, die Zahl und damit der schlechte Zustand der Tiere insgesamt werde größer.
Das Tierheim Düren versorgt bis zu 40 Straßenkatzen. Die Freiläufer können durch eine Katzenklappe ins Tierheim und werden dort versorgt und teilweise immer zutraulicher, so dass sie in liebevolle Hände abgegeben werden können. Zuvor werden die Tiere noch geimpft und kastriert. Auch mahnt der Schatzmeister des Deutschen Tierschutzbundes, Jürgen Plinz, an, dass auch Hauskatzen und -kater kastriert werden müssen, da diese ebenfalls mit Straßenkatzen weitere Junge zeugen könnten. Das Problem sollte also von zwei Seiten angegangen werden.
Auch Katze „Flora“, die mittlerweile zum Büroinventar gehört und Katzenbergers Liebling ist, war eine Straßenkatze und hat sich ihr Zuhause selbst gewählt. Die Leiterin des Tierheims Düren, Sabine Etheber-Paulsen, freut sich über jedes neue Zuhause, das die Tiere bekommen. Zurzeit warten neben den etwa 40 Straßen- auch rund 70 Hauskatzen auf ein neues Heim. „Gerade die alten Tiere sollten ihren Lebensabend nicht hier verbringen. Es wäre schön, wenn diesen sowie kranken Katzen noch eine schöne Zeit geschenkt wird.“
Zutrauliche Katzen
Auf Initiative von Katzenberger kam die Kooperation mit dem Deutschen Tierschutzbund zustande. Das Tierheim Düren punktete mit seiner Lage und vor allem mit den zutraulichen Katzen. „Die Fotos zu machen, war auch viel leichter, als gedacht. Die Katzen fühlen sich hier wohl und waren in ihrer gewohnten Umgebung“, sagt Katzenberger.
Es ist das erste Mal, dass sie sich für den Tierschutz engagiert, werde dies aber weiterhin in Zukunft machen, betont das Modell. „Auf Mallorca, wo ich lebe, gibt es Tötungsstationen für Straßenkatzen. Deswegen ist es auch wichtig, sich dort für Katzen einzusetzen. Das wäre für mich das nächste Projekt.“
Katzenberger hatte zuletzt mit elf Jahren eine Katze (mit dem Namen Nina Hagen), könne sich aber durchaus vorstellen, in Zukunft wieder einen kleinen Tiger im Haus zu haben — einen aus dem Tierheim versteht sich.