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Gerodete Bäume, Asphalt im Erdreich: Ärger um das Gelände an der Anschlussstelle B56n

Gerodete Bäume, Asphalt im Erdreich : Ärger um das Gelände an der Anschlussstelle B56n

Rechts und links von der neuen Brücke, wo früher Acker und Bäume waren, sieht es noch recht kahl aus. Bleibt das so?

Anwohner Hansjörg Dahmen wittert einen Umweltskandal: Das Erdreich am Fuße der neue Brücke, welche die Bundesstraße B56 und die B56n an der Ortseinfahrt Düren verbindet, sieht sehr dunkel, ja, fast schwarz aus. Und wenn man ein bisschen sucht, findet man faustdicke Asphaltklumpen. Als die alte Brücke am Heerweg abgerissen wurde, lagerte hier der Bauschutt. Dahmen mutmaßt: Das alte Material inklusive Straßendecke wurde einfach untergegraben, nachdem der Mutterboden vom ehemaligen Acker mit Traktoren weggefahren worden war.

Dahmen ist 73 Jahre alt, Rentner und wohnt in der Nähe. Er passiert täglich diese Stelle – und deshalb ärgert er sich auch täglich. Er findet: „Wir sind eh Stiefkinder hier oben.“ Wenn während des Trödelmarkts am Real wieder fremde Autos in seiner Anliegerstraße parken und Besucher ihren Müll hinterlassen, kümmere das niemanden. Wenn sein „Anlieger frei“-Schild verschwindet, auch nicht. Und dass die Unterführung für Radfahrer lange von Lieferfahrzeugen und Autofahrern, die sich an der neuen Zufahrt in die Innenstadt verfahren haben, genutzt wurde, hat aus seiner Sicht auch erst viel zu spät ein Ende in Form von Pollern gefunden – nachdem er sich beschwert hatte.

Und so ist ihm nicht nur die Fläche direkt gegenüber der Tankstelle am Real ein Dorn im Auge. Geht man unter der Brücke hindurch Richtung LVR-Klinik, wird dem Betrachter in dem Dreieck zwischen Heerweg und Brandströmstraße auch kein schöneres Bild präsentiert. Das kleine Wäldchen, das hier einst stand, ist zur Hälfte gerodet. Die Spuren von schweren Baumaschinen sind in dem Matsch immer noch zu sehen. In den Reifenspuren haben sich große Pfützen gebildet. „Ob das wieder aufgeforstet wird...?“, fragt Dahmen und meint das eher rhetorisch.

Faustgroße Asphaltklumpen findet man dort.
Faustgroße Asphaltklumpen findet man dort. Foto: MHA/Verena Müller

Der Landesbetrieb Straßenbau NRW, meist kurz „Straßen NRW“ genannt, versichert, „nichts vergraben“, sondern „alles entsorgt“ zu haben. Die dunklere Färbung habe mit der anderen Qualität des Bodens zu tun. Der Humusanteil sei bei neuem Mutterboden höher. Je heller, desto ausgelaugter also. Die Teerbrocken geben dem Landesbetrieb Rätsel auf: „Möglicherweise ist da etwas ausgespült worden“, mutmaßt Sprecher Torsten Gaber. „Wir sind jedenfalls davon überzeugt, alles entsorgt zu haben.“

Die Brache gegenüber der Tankstelle werde vorerst so bleiben, das Wäldchen auf der anderen Seite der Brücke aber noch in diesem Winter aufgeforstet. Damit seien dann auch alle Restarbeiten an der neuen Brücke abgeschlossen.

So sah es hier vor dem Bau der neuen Anschlussstelle aus.
So sah es hier vor dem Bau der neuen Anschlussstelle aus. Foto: MHA/Verena Müller

Hansjörg Dahmen wird darauf sicherlich ein wachsames Auge haben.