1. Lokales
  2. Düren

13.000 Menschen betroffen: Abkochempfehlung für Trinkwasser in Linnich und Titz

13.000 Menschen betroffen : Abkochempfehlung für Trinkwasser in Linnich und Titz

Das Trinkwasser im Versorgungsgebiet Linnich, mit der Stadt Linnich und zwei Straßen im Titzer Ortsteil Hompesch, hat bakterielle Verunreinigungen aufgewiesen. Wann es Entwarnung gibt, ist noch unklar.

Die Meldung der Gelsenwasser AG, die für die Trinkwasserversorgung in dieser Region zuständig ist, kam am späten Sonntagabend: Gemeinsam mit dem Kreis Düren bittet man bestimmte Personengruppen im Versorgungsgebiet Linnich darum, das Trinkwasser vor dem Gebrauch abzukochen. Betroffen sind die Stadt Linnich sowie im Titzer Ortsteil Hompesch die Boslarer Straße und die Malefinkbachstraße.

Im betroffenen Gebiet gelte die Abkochempfehlung vor allem für Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Dazu gehörten Personen mit Vorerkrankungen, zum Beispiel Krebs- und Dialysepatienten, alte Menschen, Säuglinge und Kleinkinder, hieß es. Für alle anderen sei das Abkochen eine doppelte Absicherung, aber kein Muss, da das Trinkwasser vorsorglich ab sofort mit Chlor desinfiziert wird. Dadurch kann es zu Geruchsbeeinträchtigungen kommen. Gesundheitliche Bedenken bestehen durch die Chlorung nicht.

Was war passiert? Bei der routinemäßigen Untersuchung des Trinkwassers ist offenbar eine bakteriell verunreinigte Probe entdeckt worden. Festgestellt wurde der Keim Kluyvera intermedia. Das Bakterium  kommt in Böden, Wasser und Abwasser vor. Die Ursache ist derzeit noch nicht bekannt. Dazu muss man wissen: Das Trinkwasser wird täglich auf Verunreinigungen untersucht. „Zwei Tage nach der Probenentnahme liegt ein Ergebnis vor“, erklärte Heidrun Becker von der Gelsenwasser AG am Montagmorgen auf Anfrage. Schneller ginge es nicht, weil eventuelle Bakterienkulturen erst dann nachweisbar seien. Ergebnisse werden deshalb im Laufe des Dienstags erwartet.

Will heißen: Auch die jetzt entdeckten Verunreinigungen könnten schon seit zwei Tagen im Trinkwasser enthalten sein. Wahrscheinlicher aber ist wohl, dass es sich um eine einzelne verunreinigte Probe handelt, die außerhalb des Trinkwassersystems kontaminiert worden ist. Man muss abwarten. Vorsorglich gilt die Abkochempfehlung.

Wann mit einer eventuellen Entwarnung zu rechnen ist, wollte man bei Gelsenwasser noch nicht prognostizieren. Vergleichproben seien entnommen, sagte Becker. Jetzt werde man sich mit dem Gesundheitsamt des Kreises Düren abstimmen.

Bis auf Weiteres gilt:

  1. Trinken Sie Leitungswasser nur abgekocht.
  2. Lassen Sie das Wasser einmalig sprudelnd Aufkochen und dann langsam über mindestens 10 Minuten abkühlen.
  3. Die Verwendung eines Wasserkochers ist aus praktischen Gründen zu empfehlen.
  4. Nehmen Sie für die Zubereitung von Nahrung, zum Zähneputzen und zum Reinigen offener Wunden ausschließlich abgekochtes Leitungswasser.
  5. Sie können das Leitungswasser für die Toilettenspülung und andere Zwecke ohne Einschränkungen nutzen.

Die Abkochempfehlung wurde heute einvernehmlich und vorsorglich von der Störfall-Kommission Trinkwasser unter Leitung des Gesundheitsamtes beschlossen.

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an das Gesundheitsamt der Kreisverwaltung Düren unter 02421/22-1053244. (red/cv/asc)

(red/cv/asc)