Euregio Wirtschaftsschau : Wo die wilden Kerle werfen
Aachen Was die Region Maas-Rhein zu bieten hat, zeigen derzeit rund 320 Aussteller bei der Euregio Wirtschaftsschau auf dem CHIO-Gelände. Von der Innenausstattung über Haustierbedarf bis hin zu Möglichkeiten der Freizeitgestaltung gibt es jede Menge zu Gucken und Auszuprobieren.
Zum Staunen gibt es jede Menge Gelegenheit beim Bühnenprogramm in Halle 14. Die Dürener Ballettschule „Julia’s Ballettträume“ zum Beispiel gibt eine kleine Kostprobe, was sich in den Kursen Ballett und Ausdruckstanz so erlernen lässt. Inhaberin Julia Latz erfüllte sich mit der Ballettschule einen großen Traum: „Ballett ist die tollste und interessanteste Tanzart überhaupt. Es braucht Disziplin, macht aber auch großen Spaß.“ Ab drei Jahren geht es bei den Kleinen los, die ältesten Schülerinnen sind über 50 Jahre.
Lecker bekochen lassen können sich Besucher von den Macherinnen des Kochblogs „Dreiländerschmeck“. Einen kleinen Gaumenkitzler hat Anke Capellmann mit Brigtte Gorski, Leserin unserer Zeitung, vorbereitet: Puttes-Pralinen. Das Rezept dazu hat sich Brigitte Gorski extra für die Wirtschaftsschau ausgedacht: „Ich wollte gerne etwas Besonderes präsentieren, was zu Aachen passt.“ Und liegt mit Puttes, der Aachener Blutwurst, schon mal goldrichtig. Für das „Hömmel än Eäd“ in Pralinenform heißt es erst mal Schnippeln, Teig und Püree anrühren, Besucher können dabei den beiden Köchinnen über die Schulter gucken.
Nach 15 Minuten im Ofen gibt`s zum Schluss für die goldbraunen Pralinen noch ein Püreetopping – fertig ist das Fingerfood, das natürlich auch verkostet werden kann. „Sehr lecker!“, lobt ein Besucher, der von der Idee, das Traditionsgericht mal auf diese Weise zu präsentieren, sehr angetan ist. Hobbyköchin Brigitte Gorski hat schon einige Rezepte zum Blog beigesteuert. Was sie nicht zuhause im Hochbeet selbst zieht, kauft sie bei den „Bauern, die so drumherumliegen“. Auch Anke Capellmann ist mit der regionalen Küche quasi groß geworden und findet, dass sich hier einiges entdecken lässt: „Die herzhaften Eintöpfe, die es in vielen Variationen in der Region gibt, Frikadellen, da gibt es einiges zu entdecken.“ Dass viele die regionale Küche für sich (wieder-)entdeckt haben, zeige auch die große Resonanz bei den Leserzuschriften.
Derart gestärkt kann sportliche Betätigung nicht schaden. Sport für ganze Männer – und Frauen – bieten die Highland Games – mit Baumstamm-Überschlag, Tauziehen, Steinweitwurf oder Hammerwerfen. Die Highland Shadows Kreuzau präsentieren diese Sportarten. Der erste Vorsitzende Bjorn Heck, Spitzname „Shadow“, trägt ein 25-Kilo-Gewicht, das entspricht etwa einem Sack Zement, und lässt mal „Probeheben“. 2014 hat sich der Verein gegründet und gehört bereits zum zweitgrößten Highland-Clan in Deutschland. Zu den Disziplinen gehört auch das Hammerwerfen. Dieses Gewicht wird im Wettkampf entweder weit oder hoch geworfen. Bastian Schuster aus Stolberg hat sich im Steinweitwurf versucht: „Es war schwerer als gedacht und etwas anders, als man das vom Kugelstoßen in der Schule kennt.“
Um Gemeinschaft und Miteinander, Werte, die ein wenig zu kurz kommen zurzeit, geht es dabei auch, erzählt Heck. Die Highland Games entwickelten sich vor rund 1000 Jahren. Statt sich in Kriegen gegenseitig umzubringen, beschlossen die Clans, ihre Streitigkeiten im sportlichen Wettkampf beizulegen. Der Gewinner entschied nicht nur den Konflikt, sondern erwarb sich auch den Respekt seiner Mitstreiter. Bis zum 31. März gibt es noch reichlich für Besucher zu entdecken.