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Woche der Ausbildung in Aachen: Warum die Chancen für junge Leute so gut sind

Woche der Ausbildung in Aachen : Warum die Chancen für junge Leute so gut sind

Überall werden Fachkräfte händeringend gesucht. Mit der Woche der Ausbildung bietet die Arbeitsagentur Jugendlichen ein breites Unterstützungsangebot für die Berufswahl an. Auch in Aachen.

„Die Chancen sind so gut wie nie für junge Menschen“, sagte Ulrich Käser, Vorsitzender der Geschäftsführung, Agentur für Arbeit Aachen-Düren, als jetzt im Aquis Plaza die Woche der Ausbildung eröffnet wurde. Deutschlandweit laden die Arbeitsagenturen zu dieser Aktionswoche ein. In Aachen bekommen die jungen Leute unter anderem Gelegenheit, mit der VR-Brille in unterschiedliche Berufswelten zu schlüpfen oder am digitalen Schweißgerät zu testen, ob die Metallverarbeitung als Beruf infrage käme.

Der 18-jährige Mario Groten hat seine Leidenschaft für das Schweißen längst entdeckt. „Das macht richtig Spaß“, sagt er, nachdem er digital für eine perfekte Schweißnaht gesorgt hat. Heute steht er gemeinsam mit Mario Korsten, Ausbilder bei der Handwerkskammer Aachen, bereit, um interessierte Schülerinnen und Schüler einzuweisen.

Eine Woche lang dienen weite Teile des Untergeschosses im Aquis Plaza der Berufsfindung. Und dabei sollen die jungen Leute im Idealfall mit einer „Ausbildung in der Tasche“ nach Hause gehen. „Die Chancen dafür stehen bestens“, meint Käser und nennt Zahlen: Demnach gibt es aktuell rund 50 Prozent mehr Stellenangebote als Bewerber. „Heute haben junge Leute die Chance, sich ihre Ausbildungsplätze auszusuchen“, stellt er fest.

An jedem Tag gibt es ein anderes Programm: Das Duale Studium findet dabei ebenso Berücksichtigung wie klassische Handwerksberufe. „Denn die werden immer wichtiger“, betont Georg Stoffels, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Aachen. „Es muss nicht jeder studieren, um glücklich zu werden“, betont er und unterstreicht einmal mehr, wie wichtig das Handwerk gerade in diesen Zeiten ist. „Denn wer soll all die Wärmepumpen und Solarzellen installieren, wenn nicht gut ausgebildete Handwerkerinnen und Handwerker?“, fragt er mit Blick auf die großen Herausforderungen der Energiewende. Seine Devise lautet: „Wir brauchen nicht nur Master, wir brauchen auch Meister.“

Das wird nicht nur Nachwuchsschweißer Moritz Groten sehr gerne hören. Er hat im Rahmen eines Ausbildungsvorbereitungsjahrs an der Mies-van-der-Rohe-Schule auch in Berufe wie Erzieher und Verkäufer geschnuppert. Aber als er dann zum ersten Mal ein Schweißgerät in der Hand hielt, wusste er sofort: „Das ist das Richtige für mich.“ Die Möglichkeit, sich der Sache digital zu nähern, hat laut Ausbilder Korsten nennenswerte Vorteile: „Immerhin wird beim MAG-Schweißen (Metallaktivgasschweißen) eine Temperatur von 3000 Grad erreicht“, erzählt er. Das birgt eine enorme Verletzungsgefahr und sollte gerade am Anfang besser am Bildschirm geübt werden. Moritz findet beides spannend.

Jeder Tag der Aktionswoche bietet ein ganz besonderes Programm. Berufsberater der Agentur für Arbeit und Ausbilder der Industrie- und Handelskammer sowie der Handwerkskammer stehen bereit, um die jungen Leute über ein breites Spektrum der Berufsfindung und Ausbildung zu informieren. Jugendliche und ihre Eltern sind gleichermaßen eingeladen, sich umzusehen.

Antworten auf konkrete Fragen finden oder einfach nur sich inspirieren lassen von den ganz unterschiedlichen Möglichkeiten: Laut Kerstin Faßbender, Fachbereichsleitung Ausbildung bei der Industrie- und Handelskammer, ist während der Aktionswoche beides möglich. Die Woche der Ausbildung im Aquis Plaza kann noch bis Freitag, 17. März, besucht werden. Es gibt ein täglich wechselndes Programm, jeweils von 12.30 bis 18 Uhr. Das vollständige Programm findet sich unter www.aquis-plaza.de/events/woche-der-ausbildung-e37577/