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Neues Konzept: Warum aus dem Kulturfestival X bald „städteregionale Kulturtage“ werden

Neues Konzept : Warum aus dem Kulturfestival X bald „städteregionale Kulturtage“ werden

Das Kulturfestival X der Städteregion Aachen ist eine Erfolgsgeschichte. Trotzdem soll sich die Konzeption ab 2024 verändern. Das hat mehrere Gründe.

Das Kulturfestival X der Städteregion Aachen feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen. Das Format, 2004 mit Straßentheater in Monschau eher klein gestartet, hat über die Jahre hinweg nicht nur mit den Künstlerinnen und Künstlern gepunktet, die das Team um die Kulturbeauftragte Nina Mika-Helfmeier in die Region holen konnte, sondern auch mit den günstigen Eintrittspreisen und mit den über die zehn Kommunen der Städteregion verteilten Veranstaltungsorten.

Zumindest damit ist nun Schluss. Denn nach dem neuen Konzept, das im zuständigen Fachausschuss der Städteregion vorgelegt wurde, soll das Kulturfestival ab 2024 in ein Format unter der Überschrift „Städteregionale Kulturtage“ übergehen. Wichtigste Veränderung: Die Veranstaltungen finden dann zeitlich gebündelt (eine Woche oder zehn Tage) in jeweils nur einer Kommune der Städteregion statt; 2024 könnte das Alsdorf sein, 2025 Eschweiler.

Für die Neukonzeption führte die Verwaltung vor allem zwei Gründe ins Feld. Eine dem Ausschuss vorgelegte Analyse der Kulturlandschaft in den Kommunen der Städteregion zeichnet das Bild einer sehr unterschiedlichen Angebotsstruktur. Die Stadt Aachen hat da wenig überraschend mehr zu bieten als die kleinen und mittelgroßen Kommunen. Doch auch dort gebe es „bemerkenswerte Projekte und Veranstaltungen“, die in erster Linie von regionalen Akteuren und Vereinen organisiert und angeboten werden. Deren Engagement soll nun verstärkt unterstützt werden.

Dazu soll neben den neuen Kulturtagen, in deren Programm auch die Angebote der lokalen Kulturschaffenden einfließen könnten, ein neuer Fonds beitragen, der nach dem Vorbild des 2010 ins Leben gerufenen Projekts „Economy meets Art“ (ema) unkompliziert und kurzfristig Fördermittel für kulturell aktive Gruppen, Vereine und Einzelpersonen bereitstellen soll. Er soll ab 2024 an den Start gehen und Summen zwischen 500 und 5000 Euro zur Verfügung stellen, für die sich Akteure bewerben können, die etwa Theateraufführungen, Konzerte, Lesungen, Ausstellungen oder Workshops für ein lokales Publikum auf die Beine stellen wollen.

Die Neukonzeption des Kulturfestivals hat aber auch handfeste finanzielle Gründe. Denn die „hohen Kosten“ für die technische Ausrüstung und den Auf- und Abbau an zehn verschiedenen Orten zu unterschiedlichen Zeiten würden nicht mehr anfallen. Um diese Einsparung auch tatsächlich zu realisieren, sollen die Mittel, die die Städteregion für das Kulturfestival X jährlich bereitstellt (90.000 Euro für das Jahr 2023), „zu einem Teil“ in das Format fließen. Wie hoch der Betrag für die Folgejahre sein wird und wie viel Geld für den neuen Fonds bereitgestellt wird, werden die Haushaltsberatungen zeigen.

Die Verwaltung wird dem Ausschuss die ausformulierten Konzepte der neuen Formate und Vorhaben in seiner nächsten Sitzung zur Abstimmung vorlegen. Der Vorverkauf für das Programm des Kulturfestivals X in diesem Jahr läuft (www.kulturfestival-x.de), die meisten der insgesamt elf Veranstaltungen sind allerdings bereits ausverkauft.