1. Lokales
  2. Aachen

Aachen: „Tischlein dreh dich“: Preis für sechs echte Problemlöser

Aachen : „Tischlein dreh dich“: Preis für sechs echte Problemlöser

„Tischlein dreh dich“ heißt es für die Sieger des diesjährigen „pro8“-Wettbewerbs an der Fachhochschule (FH) Aachen: Wesley Burhenne, Lea Eilert, Hendrik Pegel, Michael Kretschmer, Robert Winkens und Lukas Nölle haben mit ihrem Entwurf unter dem Namen „RampStageMax“ die Jury überzeugt.

Sie haben sowohl mit ihrer Dokumentation, als auch mit ihrer Präsentation und ihrer technischen Lösung für einen Montagetisch unter 17 Teams den besten Eindruck gemacht. Ihr Entwurf ist kostengünstig, hat eine variable Breite, erlaubt eine simultane Montage, ist platz- und arbeitsoptimiert und verfügt über einen innovativen Drehantrieb.

Eine Lösung für ein echtes Problem aus der Berufspraxis finden, darum geht es bei „pro8“. Der Wettbewerb, an dem Studierende der Bachelorstudiengänge Maschinenbau, Mechatronik und Wirtschaftsingenieurwesen der FH Aachen teilnahmen, fand zum neunten Mal statt. Eine Besonderheit in diesem Jahr: Neben Schülern aus Aachen nahmen auch fünf Schüler des Robert-Schuman-Instituts in Eupen teil. Die Teilnahme gilt als ein Zeichen gelebter Kooperation mit der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens.

100 Teilnehmer hatten eine Woche Zeit, eine reale Aufgabe aus der Industrie zu bearbeiten. Das Unternehmen Faymonville, das individuelle Lösungen für spezifische Transportaufgaben im Schwerlastbereich anbietet, hatte die Aufgabe gestellt.

Ein Schwerpunkt des Unternehmens ist die Montage von Aufliegern und Anhängern für Sondertransporte. Dabei kommen Rampen zum Einsatz, die einer Belastung von bis zu 50 Tonnen standhalten müssen. „Die Aufgabe umfasst die Entwicklung eines Montagetisches für das Montieren dieser Rampen. Dadurch soll der Produktionsablauf so optimiert werden, dass ein Mitarbeiter die einzelnen Elemente in einer um etwa 100 Minuten geringeren Produktionszeit als bisher zusammenfügen kann“, erklärt Projektleiterin Prof. Dr. Martina Klocke, die den Wettbewerb vor neun Jahren an der FH Aachen initiierte.

Neben Fachwissen und Erfindergeist kommt es beim Wettbewerb auf Teamfähigkeit an. Bei „pro8“ lernen die Studierenden ergebnisorientiert in der Gruppe zusammenzuarbeiten. Die Präsentation bereitet die Studierenden darauf vor, sich im späteren Berufsleben überzeugend darzustellen. Die Endnote ergibt sich aus dem Zusammenspiel der technischen Lösung, der technischen Dokumentation und der Posterpräsentation.

Ein Vortrag vor dem Publikum entschied schließlich über die ersten drei Plätze. Vor der Abschlussveranstaltung hatte die Jury aus Professoren, technischen Mitarbeitern und Vertretern der Industrie schon Vornoten vergeben. Bevor die Teams auf die Bühne durften, lobte Klocke die gute fächerübergreifende Kooperation mit Studierenden der Katholischen Hochschule Aachen. Gemeinsam mit Studierenden aus höheren Semestern der Ingenieurswissenschaften bildeten die Studierenden der sozialen Arbeit ein Tandem aus einen Fach- und einem Teamcoach. Während der „pro8“-Woche standen sie den Teams beratend zur Seite.

Auch für die RWTH interessant

Das Gewinner-Team freut sich nun über einen Besuch der Faymonville-Niederlassung in Luxemburg und eine Gokart-Fahrt. Seinen Sieg konnte es mit allen anderen Teilnehmern von „pro8“ bei einem Hoffest feiern. „Die Zukunft des Wettbewerbs ist gesichert“, freute sich Prof. Dr. Andreas Gebhardt, Dekan des Fachbereichs Maschinenbau und Mechatronik. Die Resonanz sei innerhalb der FH so groß, dass er im Wintersemester auch auf den Fachbereich Energietechnik ausgeweitet werde. Darüber hinaus plane auch die RWTH, das Konzept auch für sich zu übernehmen.

(nk)