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„Aachen Sozial“: Tatkräftige Hilfe auch im Coronajahr geleistet

„Aachen Sozial“ : Tatkräftige Hilfe auch im Coronajahr geleistet

Der Verein „Aachen Sozial“ sieht den Zusammenhalt in der Gesellschaft nach der Flutkatastrophe wachsen. Die nächste Preisverleihung findet im Mai 2022 statt.

Die Preisverleihung von „Aachen Sozial“ fällt in diesem Jahr corona- und terminbedingt aus. Die Preisträger stehen bereits fest und werden im Krönungssaal des Rathauses am 18. Mai 2022 festlich geehrt.

Ausgelöst durch die Hochwasserkatastrophe, sieht der Verein einen Ruck durch Wirtschaft und Gesellschaft gehen: „Gerade in dieser aktuellen Zeitqualität des raschen Wandels, in der die vertraute Sicherheit verloren geht, ist freiwilliges Engagement eine Form der sozialen Teilhabe und bedeutsam für den Zusammenhalt in unserem Land“, betont der Vorstand mit Gabriele Mohné, Lothar Friedrich und Hans Röllinger.

Die Wirtschaft spüre diese Veränderung: „Sie wächst nicht mehr, sie reift. So wird sich in Zukunft das Wachstum eines Unternehmens auch darin ausdrücken, welche ideellen Werte es hat und wie sie zur Lebensqualität für Mensch und Umwelt beitragen können,“ ergänzt Beate Mack aus dem Team von Aachen Sozial. Damit erfülle sie zwei Aufgaben: „Sie schafft einen direkten Sinn für diejenigen, die ihr Wirken investieren – und verbessert das Zusammenleben und die Situation aller Menschen.“

Vor dem Hintergrund dieser Maximen half „Aachen Sozial“, das in diesem Jahr sein Spendenvolumen auf 70.000 Euro verdoppelte, mit gezielten Maßnahmen im Eschweiler Katastrophengebiet. Mit zusätzlichen 20.000 Euro unterstützte man unter anderem die Betreuung von Flutopferkindern durch die Bürgerinitiative Circus Obscur, die organisierte Aktivitäten wie Malen, Basteln, Waldwandern, Lagerfeuer, Stockbrot Backen oder Tanzen ins Leben rief. „Die ehrenamtliche Gruppe hatte keine Chance auf öffentliche Zuschüsse. Aber diese Kinder brauchten einfach Hilfe, um mit einer derart traumatischen Situation umzugehen“, so die Vorsitzende Gabriele Mohné.

Weitere Hilfen entfielen auf vier weitgehend zerstörte Kindertagesstätten im Vichtbachtal. Insbesondere floss das Geld in Spielzeug und Sportgeräte. 10.000 Euro konnten während des Konzertes der Kölschen Kultband „Brings“ übergeben werden. Und auch hier spürte man positive Energien in dieser schweren Zeit. Allein in Eschweiler beträgt die Schadenshöhe mehr als 211 Millionen Euro nur an öffentlichen Gebäuden und Infrastruktur: „Das Herz der Stadt schlägt noch. Vielleicht langsamer im Moment, aber dafür ist hier Solidarität zu spüren, ein Miteinander“, sagte etwa Eschweilers Bürgermeisterin Nadine Leonhardt. „Ganze Trupps von jungen Leuten sind von Haus zu Haus gegangen, um die Menschen bei den Aufräumarbeiten zu unterstützen“, so Augenzeugin Helga Wissels.

Darüber hinaus machte „Aachen Sozial“ seine Projektpartner aus dem vergangenen Jahr transparent. Insgesamt 17 Spendenempfängern konnte nachhaltig geholfen werden. Ferner würdigt der Verein seine erste Ehrenmitgliedschaft, die Edith Lüdke-Souchet angetragen wurde. Großzügig unterstützt sie mit ihrer Stiftung den Verein Aachen Sozial in besonderer Weise.

Auch Oberbürgermeisterin Sybille Keupen freut sich auf den Nachfolger der Vorjahrespreisträgerin Dr. Heike Heinen, Zahnärztin und Supporterin an der Seite ungezählter Migranten. So viel sei für den Festakt im Frühjahr 2022 schon verraten: Der neue Preisträger wird ein Mann sein. Als Corona zu wüten begann, traf er den Nerv vieler Menschen. Das wird „Aachen Sozial“ im Frühjahr nächsten Jahres zu würdigen wissen. Wer weiß? Vielleicht wird es ja die emotionalste Preisverleihung in der 15-jährigen Geschichte von Aachen Sozial….

Die letzte Preisübergabe von „Aachen Sozial“ 2020 coronabedingt unter freiem Himmel: Ausgezeichnet wurde die Zahnärztin und Flüchtlingshelferin Dr. Heike Heinen. Links im Bild Vereinsvorstand Gabriele Mohné.
Die letzte Preisübergabe von „Aachen Sozial“ 2020 coronabedingt unter freiem Himmel: Ausgezeichnet wurde die Zahnärztin und Flüchtlingshelferin Dr. Heike Heinen. Links im Bild Vereinsvorstand Gabriele Mohné. Foto: Andreas Herrmann