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Tanzgruppe Colectivo AfroRaiz zu Gast in Gesamtschule Aachen-Brand

Besuch aus Brasilien : Schüler lernen tanzend viel über den Amazonasbrand

Ein Thema war in den letzten Monaten präsenter denn je: Die Regenwaldbrände im Amazonasgebiet. Was die Brände für die Einwohner der umliegenden Städte in Brasilien bedeutet und wie jeder Einzelne helfen kann, den Regenwald zu schützen, zeigte die Tanzgruppe Colectivo AfroRaiz jetzt fast 1500 Schülern aus Brand.

Im Rahmen der Kinderkulturkarawane lud der „FAIRein“ dieses Jahr die brasilianische Tanz-, Theater- und Musikgruppe in die Gesamtschule Aachen-Brand ein. Eine Woche lang konnten sowohl die Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule als auch die umliegenden Grundschulen die brasilianische Gruppe kennenlernen, ihre Geschichte hören und im Rahmen eines Workshops mit ihnen tanzen. Das Gelernte zeigten die Schüler dann auf einer Abschlussaufführung. Dort erzählten auch die sechs jungen Erwachsenen der Tanzgruppe in einer rührenden Aufführung, unterlegt von traditioneller Musik und selbstchoreografierten Tänzen, ihre Geschichte.

Colectivo AfroRaiz hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Welt über die Missstände in Brasilien zu informieren. Der diesjährige große Waldbrand lag direkt an der Heimatregion der sechs brasilianischen Studenten. Ihre Aufführung zeigte, was das für die dort beheimateten Menschen bedeutet. Was mit einem freudigen Tanz begann, der die Beständigkeit und Schönheit des Amazonas ehrt, endete mit auf dem Boden liegenden Tänzern, die keine Luft mehr zu bekommen schienen, weil sich die Luftqualität des Gebietes deutlich verschlechtert hat. Doch zum Abschluss der Aufführung machten sie deutlich, dass es Hoffnung gibt, wenn nur alle mithelfen.

„Die Story der Aufführung ist nicht einfach zu verstehen. Doch die Gruppe vermittelt die Geschichte mit einer solchen Energie und Sympathie, dass auch die Kinder alles verstehen“, schwärmt Bernd Lichtenberg, Vorsitzender des „FAIRein“.

Bevor die Gruppe in der letzten Woche unter anderem die Marktschule in Brand besuchte, wurden die Grundschüler von einigen Schülerinnen aus der sechsten Klasse der Gesamtschule auf den Besuch vorbereitet. Mithilfe einer Powerpoint-Präsentation stellten die Schülerinnen Brasilien vor, die Kultur Brasiliens und die dort herrschenden Missstände und zeigten die Folgen des Waldbrandes und der Waldrodungen. Auch ein Video von Colectivo AfroRaiz wurde gezeigt. Dort erzählt die Gruppe, dass die Luft im Dorf immer schlechter werde, ihre Haut trockener, die Flüsse austrocknetwn und verschmutzten und das Essen weniger werde.

„Die Vorbereitung der Grundschüler ist pädagogisch sehr wertvoll. Generell ist das Projekt großartig. Die Schülerinnen und Schüler lernen so in einer einzigartigen Weise viel über eine neue Kultur, aber auch die Umwelt und in dem Falle eine Umweltkatastrophe“, betont Lichtenberg.

Das zeigten auch die Schülerinnen der sechsten Klasse bei der Aufführung. Nachdem sie auch den anwesenden Eltern und Lehrern ihre Präsentation gezeigt hatten, fragten sie ins Publikum: „Was können wir tun, um den Regenwald zu schützen?“ Sofort riefen die Schülerinnen und Schüler, die vorher an den Workshops teilgenommen haben, Lösungen durcheinander. „Weniger Bäume fällen“ und „weniger Fleisch essen“ waren dabei wohl die präsentesten Antworten.