Bezirksvertretung : Stillstand am Bahnhof in Eilendorf
Eilendorf Es waren letztendlich zwei große Themen, die die letzte Sitzung der Eilendorfer Bezirksvertretung im Jahr 2020 am Mittwochabend prägten. Vor allem der Bahnhof des Stadtteils und der geplante Radweg zwischen Eilendorf und Stolberg sorgten für Gesprächsstoff.
Eine Brücke ist doch eher „niedlich“ – mit dieser Anregung trat ein Bürger Eilendorfs in der Fragerunde der Sitzung an die Vertreter des Bezirkes heran. Der Fragesteller bezog sich hierbei auf den vor einigen Jahren vorgelegten Plan der Brücke Hansmannstraße für einen direkten und unkomplizierteren Hauptzugang von allen Seiten zum Eilendorfer Bahnhof, denn dieser ist bislang nicht gegeben.
Das Resultat: Immer wieder werden Passanten beobachtet, die anstatt der langen Umwege über die Brücke Wolfsbendenstraße im Westen oder den Nirmer Tunnel im Osten einfach flugs über die Gleise rennen, um von der einen Seite auf die andere zu kommen – ein gefährliches Unterfangen, da schnelle Güter- oder Personenzüge den Bahnhof passieren.
„Die kostengünstigste und direkteste Lösung ist eine taghelle Unterführung, die beide Bahnhofsseiten verbindet. Dieser Vorschlag ist bisher leider in keinem Gremium ausreichend bedacht worden“, zieht der Bürger diese Variante der Brücke vor, letztere wurde vom Mobilitätsausschuss der Stadt 2015 beschlossen.
Eine Bürgerbeteiligung zu diesem Thema hatte es bereits 2013 gegeben, dort war auch ein 50 Meter langer Tunnel im Gespräch. Die Frage des Antragstellers: „Wann findet hier eine nächste Runde statt?“ Bezirksbürgermeisterin Elke Eschweiler betonte: „Wir wollen eine gute Lösung für alle finden und haben bereits einen Rundgang in Nirm gemacht. Außerdem stehen wir mit der Deutschen Bahn und der Aseag in engem Austausch. Für eine Unterführung haben wir uns allerdings nicht entschieden.“
Sorgen macht einigen Eilendorfer Bürgern auch der geplante Radweg zwischen Eilendorf und Stolberg-Atsch – mitten durch ein Naturschutzgebiet. „Ich habe erhebliche Bedenken, da das Fußwegenetz im Wald so an Attraktivität verliert. Zudem sollen leider zahlreiche alte Bäume gefällt werden“, stellte eine Bürgerin ihren Einwand vor.
Einige Bezirksvertreter erklärten jedoch: „Von den insgesamt 37 betroffenen Bäumen sind 16 bereits in einem kritischen Zustand. Zudem haben einige Bäume zwei Stämme, sodass für die 2,50 Meter breite Radtrasse ein Stamm entfernt werden kann. Darüber hinaus wurde das Vorhaben unter Berücksichtigung sämtlicher Einwände geplant.“
Silke Bergs von den Grünen pflichtete der Bürgerin allerdings bei. „Wir waren auch überrascht von diesem Plan, obwohl wir natürlich Freunde des Radverkehrs sind. Wir werden schauen, dass wir einen vernünftigen Weg finden“, versprach sie.