1. Lokales
  2. Aachen

Städteregion nimmt Corona-Patienten aus Eupen auf

Hilferuf : Städteregion nimmt zehn Corona-Patienten aus Eupen auf

Die Krankenhäuser in der Städteregion Aachen nehmen zehn Covid-19-Patienten aus einem überlasteten Hospital in Eupen auf.

Immer mehr Patienten, immer weniger Personal: Damit ist die Situation in vielen belgischen Krankenhäusern beschrieben. Auch das St. Nikolaus-Hospital in Eupen ist nach den teils rapide steigenden Infektionszahlen am Rande seiner Kapazität angekommen, sowohl Intensivplätze als auch Isolierstationen sind voll belegt.

Wie das Presseamt der Städteregion Aachen mitteilt, kam am frühen Dienstagmorgen ein Hilferuf des Ministers für Gesundheit der Deutschsprachigen Gemeinde Belgiens, Antonios Antoniadis, beim Gesundheitsdezernenten der Städteregion, Dr. Michael Ziemons, an.

Nach vielen Telefonaten mit allen sieben Krankenhäusern in der Städteregion sei schnell klar gewesen: Jedes Haus nimmt mindestens einen Coronavirus-Patienten aus Ostbelgien auf. „Es wird damit sehr schnell Plätze für mehr als zehn belgische Patienten in der Städteregion geben“, heißt es in der Mitteilung. Die ersten Verlegungen könnten noch im Laufe des Dienstags erfolgen.

„Wir sehen uns als Städteregion selbstverständlich in der Pflicht zu helfen“, sagte Ziemons. „Wir können in einem solchen Fall nicht darauf warten, dass es von Bundesseite eine formelle Einigung mit Belgien dazu gibt. Wir müssen einfach vor Ort helfen und Lösungen finden.“

„Wir brauchen wieder das Gemeinschaftsgefühl aus dem Frühjahr“

Der Gesundheitsdezernent lobte die Solidarität der aufnehmenden Krankenhäuser: „Alle Häuser haben sich bereits zurückgemeldet und kurzfristig die Übernahme von Patienten zugesagt.“

Dabei bleibe die Versorgungssicherheit der deutschen Patienten garantiert, bekräftigte Ziemons: „Wir haben noch ausreichend freie Kapazitäten, so dass wir diese nachbarschaftliche Hilfe leisten können, ohne die Versorgung vor Ort zu gefährden.“

Belgien ist nach Angaben der EU-Seuchenbehörde ECDC EU-weit das Land mit den meisten Corona-Infektionen binnen 14 Tagen pro 100.000 Einwohner – dieser Wert lag am Dienstag bei 1390,9

(red)