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Sturm „Sabine“ schüttelt Aachen kräftig durch: Sportplätze zu, Friedhöfe zu, Müllabfuhr verschoben

Sturm „Sabine“ schüttelt Aachen kräftig durch : Sportplätze zu, Friedhöfe zu, Müllabfuhr verschoben

Die wilde „Sabine“ hat die Stadt mächtig durchgeschüttelt. Bis Montagnachmittag hatte die Feuerwehr in der gesamten Städteregion 705 Sturmeinsätze zu bewältigen, davon 273 in der Stadt Aachen. Viele umgestürzte Bäume waren zu beseitigen. Auch die Polizei hatte alle Hände voll zu tun.

Die Auswirkungen des Sturms werden in den kommenden Tagen noch in vielen Bereichen zu spüren sein.

Die Friedhöfe: Beerdigungen können wie geplant stattfinden, ansonsten aber sind die städtischen Friedhöfe bis einschließlich Mittwoch aus Sicherheitsgründen geschlossen. Friedhofsbesuche und Grabpflege müssen verschoben werden.

Die Sportplätze: Der Sport fällt aus. Alle Außensportanlagen der Stadt bleiben bis einschließlich Mittwoch, 12. Februar, geschlossen. Die Vereine können nicht trainieren.

Die Müllabfuhr: Die gesamte Müllabfuhr (einschließlich Sperrmüll) war für Montag komplett abgesagt worden. Damit sollte verhindert werden, dass Tonnen und gelbe Säcke vom Wind durch die Luft gewirbelt wurden. Die Entsorgung wird am Dienstag, 11. Februar, nachgeholt. Alle weiteren Termine verschieben sich in der Folge bis Samstag um einen Tag.

Die Wochenmärkte: Der Wochenmarkt vor dem Rathaus am Dienstag und der Wochenmarkt in Brand, ebenfalls am Dienstag, sind wegen des Sturms abgesagt worden.

Der Müll wurde zwar nicht abgeholt, einige gelbe Säcke flogen aber trotzdem rum.
Der Müll wurde zwar nicht abgeholt, einige gelbe Säcke flogen aber trotzdem rum. Foto: Holger Richter

Die Schulen: Ungewöhnlich ruhig war es am Montag in den Aachener Schulen. Bereits am Samstag hatte Oberbürgermeister Marcel Philipp entschieden, dass kein Unterrichtsbetrieb stattfinde. „Kein einziges Kind ist da“, stellte am Morgen zum Beispiel Ulrich Nellessen, Schulleiter der Grundschule Am Höfling in Burtscheid, fest. „Wir im Kollegium freuen uns, dass wir die Zeit nutzen können, Dinge in Ruhe zu machen, die sonst liegenbleiben“, so der Schulleiter. Auch an anderen Schulen wurden Konzepte ausgearbeitet oder Unterrichtseinheiten geplant. Ganz vereinzelt fanden sich zu Schulbeginn Kinder in den Schulen ein, deren Eltern die Information über den Unterrichtsausfall nicht mitbekommen hatten. Am Dienstag soll der Schulbetrieb wieder normal laufen. Weiterhin gilt allerdings: Bei extremen Witterungsverhältnissen entscheiden die Eltern, ob für ihr Kind der Weg zur Schule zumutbar ist. Das hatte das NRW-Schulministerium am Wochenende bekräftigt.

Die Musikschule: In der städtischen Hauptstelle am Blücherplatz und in allen Außenstellen wurde der Unterricht für Montag abgesagt.

Schulfrei: An allenAachener Schulen findet am Montag kein Unterricht statt.
Schulfrei: An allenAachener Schulen findet am Montag kein Unterricht statt. Foto: MHA/Harald Krömer

Die Kindertagesstätten: Draußen rutschen, schaukeln oder im Sand spielen war am Montag nicht drin in den Kitas. Die städtischen Einrichtungen waren zwar geöffnet, die Außengelände waren jedoch gesperrt, geplante Ausflüge gestrichen. Die Kita Hahner Straße wurde kurzfristig geschlossen, da auf dem Außengelände ein Baum umgekippt war. Offenbar hatten sich viele Eltern auch entscheiden, ihr Kita-Kind bei dem unruhigen Wetter lieber zu Hause zu lassen. Stichprobenartige Nachfragen der Verwaltung bei einigen Kitas ergaben, dass am Montag deutlich weniger Kinder zu betreuen waren.

Die RWTH: „Der Hochschulbetrieb läuft normal“, hieß es am Montag in der Pressestelle der RWTH Aachen. „Wir sind mit einem hellblauen Auge davongekommen“, bilanzierte die stellvertretende Pressedezernentin Renate Kinny: „Es gibt keine Personenschäden und keine großen Sachschäden.“ Am RWTH-Gebäude in der Rochusstraße mussten zwei Eingänge gesperrt werden, da Ziegel herabzufallen drohten. Gezaust hatte der Sturm vor allem Bauzäune an den Hochschulgebäuden. „Zig Meter Bauzaun müssen wieder aufgerichtet werden“, berichtete Kinny. Wegen des Sturms hatte die RWTH alle für den Montag angesetzten Prüfungen verschoben.

Das Rathaus: Auch das Rathaus hat’s erwischt. Bereits am Sonntagnachmittag zerschlug der Sturm im Eingangsbereich des Marienturms eine vier Meter hohe Glasscheibe oberhalb der gläsernen Türanlage. Die Türanlage liegt hinter dem Eingangstor des Marienturms, über das der Fahrstuhl zu erreichen ist. Am Montag blieb das Tor geschlossen. Auch auf dem Dach der Schwimmhalle Brand gab es Schäden.

Spielplätze und Parks: Die Baumkolonne des Aachener Stadtbetriebs kontrollierte am Montag Spielplätze, Schulhöfe und Haupteinfallsstraßen. Allein bis mittags fielen 25 Einsätze an. Im Westpark stürzten mehrere Pappeln in einen Privatgarten. Auch im Park von Schloss Schönau in Richterich gab es Schäden. Sofern es weiter stürmisch bleibt, sollten die Aachener Wälder und Parks meiden, rät die Verwaltung. Auch die städtischen Spielplätze sollten vorsichtshalber gemieden werden. Der Vennbahnradweg wurde am Montag gesperrt.

Die Straßen: Auf mehreren Straßen im Stadtgebiet mussten die Verkehrsteilnehmer zeitweise Sperrungen oder Behinderungen hinnehmen. Unter anderem waren die Goerdelerstraße, die Jülicher Straße und der Ronheider Berg gesperrt.

Die Busse: Nach Angaben der Aseag hielten sich die Störungen am Sonntag und Montag in Grenzen, auch wenn es einzelne Ausfälle und Umleitungen gab. Die Linie 67 zwischen Walheim und Roetgen war Sonntagnachmittag zeitweise eingestellt. Die rund 200 zusätzlichen „V-Fahrten“ für den Schülerverkehr, die die Aseag normalerweise organisiert, fielen aus, da kein Unterricht stattfand.

 Die Goerdelerstraße ist am Montag zeitweise gesperrt, weil ein Baum umzufallen droht.
Die Goerdelerstraße ist am Montag zeitweise gesperrt, weil ein Baum umzufallen droht. Foto: MHA/Harald Krömer
(mg)