Wegen geringer Nachfrage : So viele Impfdosen musste die Städteregion entsorgen
Aachen Wenn die zwei Impfstellen in den Aachen-Arkaden zum 1. Mai schließen, werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter rund 70.000 Impfspritzen gesetzt haben. Einige Dosen landeten aber auch im Müll.
Nach knapp 70.000 Spritzen ist Schluss. So viele Menschen haben sich, Stand Donnerstag, in den zwei Impfstellen der Städteregion in den Aachen-Arkaden gegen das Coronavirus impfen lassen. Ob es auf den letzten Metern noch deutlich mehr werden, ist zu bezweifeln.
Die Nachfrage nach dem Covid-19-Schutz ist in den letzten Wochen und Monaten extrem eingebrochen. Die Menschen, die sich gegen das Virus impfen lassen wollen, hatten ausreichend Gelegenheiten, dies zu tun. Wie die Städteregion auf Anfrage mitteilt, haben zuletzt aber nur noch wenige Menschen davon Gebrauch gemacht – zumindest in den zwei Impfstellen der Städteregion in den Aachen-Arkaden.
In den zurückliegenden vier Wochen seien dort demnach am Tag durchschnittlich 103 Erwachsenenimpfungen und 26 Kinderimpfungen vorgenommen worden. Im Dezember 2021 waren es täglich noch mehr als 1000.
Seit die Städteregion Aachen das ehemalige H&M-Ladenlokal im Oktober zur Impfstelle umgebaut hat, sind dort 56.272 Spritzen im Oberarm gelandet. Auch die Eröffnung der Kinderimpfstelle Mitte Dezember im ehemaligen Dänischen Bettenlager wurde von vielen Eltern mit Spannung erwartet. 10.890 Kinderimpfungen sind dort verabreicht worden.
Einige Vakzindosen landeten aber auch im Müll. Ist ein Impffläschchen – ein Vial – einmal angebrochen, muss der Inhalt innerhalb eines bestimmten Zeitraums verimpft werden. Nicht immer waren dafür ausreichend Impfwillige vorhanden. Vor allem zuletzt nicht. Wie Behördensprecher Detlef Funken auf Anfrage mitteilt, haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter insgesamt 478 Dosen Kinderimpfstoff in diesem Jahr entsorgen müssen.
Darüber hinaus mussten wegen der geringen Nachfrage insgesamt 67 Fläschchen Biontech mit jeweils sechs Dosen sowie 389 Fläschchen Moderna mit jeweils 20 Dosen verworfen werden. Damit hätten 8182 Erwachsene geimpft werden könnten. Die Impfdosen, die die Städteregion zum 1. Mai noch auf Lager hat, werden nach Auskunft der Städteregion an Ärzte und andere Impfzentren verteilt.
Auch wenn der Betrieb der Impfstellen zum 1. Mai eingestellt wird: Die Infrastruktur soll in den Räumlichkeiten zunächst noch bis Jahresende vorgehalten werden. Sollte der Bedarf nach Impfungen wieder steigen, könne der Betrieb „innerhalb weniger Tage“ wieder aufgenommen werden. Die Koordinierende Impfeinheit (KoCi) werde mit einem kleinen Team mindestens bis Ende des Jahres tätig sein und auch weiterhin – falls notwendig – aufsuchende Impfungen organisieren.