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Neues Pflegezentrum: Rundum gut versorgt in Richterich

Neues Pflegezentrum : Rundum gut versorgt in Richterich

Nicht nur im Quartier leben, sondern später auch dort alt werden können: Das ist laut AWO-Verbandsreferentin Marianne Kuckelkorn in Richterich bislang leider noch keine Selbstverständlichkeit. Diese Lücke in der Altersversorgung soll nun ein Zentrum für Altenpflege, Betreuung und Begegnung schließen.

Den Neubau für das Pflegezentrum will die Arbeiterwohlfahrt (AWO) in unmittelbarer Nähe zum geplanten Neubaugebiet Richtericher Dell errichten. Laut Karl Schultheis, Vorsitzender des AWO-Kreisverbands Aachen-Stadt, schließt sich damit auch eine Lücke im Angebot der AWO in Richterich. Barrieresfreies Wohnen, ambulantes Wohnen, eine Begegnungsstätte, Tagespflege, Kurzzeitpflege und vollstationäre Pflege sind die Angebote, die den Senioren in Richterich in Zukunft zur Verfügung stehen sollen.

Und geplant sind dabei laut Eberhard Mündelein von der Immobilien- und Baumanagement, Dienstleistungen für soziale Einrichtungen GmbH, ein S-förmiger Komplex sowie ein Solitärbau, die sich harmonisch in die Umgebung einfügen. Insgesamt wird es 80 vollstationäre Pflegeplätze geben, 12 solitäre Kurzeitpflegeplätze und 16 Tagespflegeplätze. Dazu kommen zehn bis zwölf altengerechte Wohnungen für ein bis zwei Personen. Gestaltet sind die maximal dreistöckigen Komplexe so, dass sie laut Mündelein immer auch Freiräume und Schutzzonen bieten, die gerade Demenzkranken zugutekämen. Ein Sinnesgarten sei auch geplant.

Überhaupt orientiere sich das Bauvorhaben in seiner gesamten Konzeption an den Bedürfnissen seiner künftigen Bewohner: Die Wäscherei beispielsweise werde nicht in den unteren Geschossen versteckt, sondern solle gut sichtbar sein und so zum Mithelfen einladen. Die Bewohner leben laut Mündelein in Wohngruppen und versorgen sich in den entsprechenden Küchen selbst. Und eine Cafeteria im Eingangsbereich soll zur Begegnung und zum Austausch einladen. Überhaupt sei das geplante Zentrum eine Schnittstelle zwischen Alt und Neu, meint Karl Schulheis mit Blick auf die Lage des neuen Altenheims zwischen dem alten Richterich und dem geplanten Neubaugebiet.

Baubeginn des 15-Millionen-Projekts könnte Ende 2022 sein, und im Herbst 2014 wäre dann die Eröffnung. Doch bis dahin gibt es laut Mündelein noch jede Menge zu tun. Der Bewilligungsprozess der Pläne sei noch nicht abgeschlossen. Noch müssen demnach unter anderem Gutachten erstellt und die Nachbarn befragt werden. Eine Bürgerinformation über das Bebauungsplanverfahren ist vom 26. Oktober bis 20. November geplant.

In Richterich freut man sich offensichtlich auf dieses neue Projekt. Denn wer zuvor in einer Seniorenresidenz unterkommen wollte, der musste ins benachbarte Laurensberg ausweichen. „Das ist für viele ein sehr schwerer Schritt“, sagt Marianne Kuckelkorn. Denn die meisten wollen demnach gerade im Alter in ihrer vertrauten Umgebung bleiben. Eine Seniorenresidenz in Richterich ist also nach Meinung aller Beteiligter längst überfällig. Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) hatte sich bereits vor geraumer Zeit für dieses Projekt beworben und den Zuschlag bekommen.

Der AWO-Bezirksverband Mittelrhein wird für die vollstationäre Pflege und die solitäre Kurzzeitpflege verantwortlich sein, während der AWO-Kreisverband Aachen-Stadt für die Tagespflege, den ambulanten Dienst und die Begegnungsstätte zuständig sein wird. In großem Kreis machten sich Vertreter beider Verbände jetzt noch einmal mit dem Stand der Planungen vertraut.