1. Lokales
  2. Aachen

Die Woche in Aachen: Rest vom Fest nicht ohne Test

Die Woche in Aachen : Rest vom Fest nicht ohne Test

Endspurt 2021 – und an allen Ecken lauern Stolperfallen. Sogar beim Schwofen am Ofen. Vorsicht bleibt das Gebot der letzten Stunde im Jahr, während die Menschentrauben in den vergangenen Tagen nicht ausgeblieben sind, nicht nur vor den Impf- und Testzentren.

Früher war mehr Lametta, schon gut … Dem wohlfeilen Lamento über buchstäblich abgehängtes Glitzerzeug ließe sich mit Blick auf den Jahreswechsel – frei nach Loriot – inzwischen ja leider die eine oder andere, allemal „virulente“ Variante hinzufügen. Früher war mehr Rambazamba. Und Konfetti. Und mehr Luft- statt Menschenschlange.

Da stehen sie nun tapfer in Reih‘ und Glied, während die letzten Stunden des Jahres im Dreiländer­eck bereits gezählt werden, um beizeiten noch eine gediegene Dosis des glücksverheißenden Stoffes zu ergattern – nur einen China­kracher-Wurf entfernt von der offenen Grenze Richtung Belgien. Nach dem Motto: Wenn hierzulande keine Böllerei feilgeboten werden darf, stürmen wir halt die einschlägigen Verkaufstresen in Kelmis und Umland. Tja. Inzwischen wundert man sich eben über nichts mehr. Schon gar nicht, wenn die Lichter auch im Partykeller zu Silvester quasi von Amts wegen allenfalls auf Sparflamme blinken sollen.

Klar, auch die Impf- und Testzentren konnten und können dieser Tage (leider und gottseidank) über mangelnde Resonanz nicht klagen. Auch dies: kein Wunder. Okay, man muss nicht jedes Detail, in dem der Teufel der jüngsten „Schutzverordnung“ in Sachen Omikron & Co. sich eingenistet hat, auf Anhieb kapieren. Also nochmal zum Mitlesen, bitte langsam: Schwofen vorm Ofen? Geht. Aber nur mit 2G und maximal zehn Zeitgenossen, abgesehen von Kindern unter 13. Oder mit weiteren Abstrichen, nicht nur in Mund- und Nasenräumen. Heißt: Maximal zwei Menschen aus einem anderen Hausstand dürfen auf der Gästeliste stehen, sofern nicht alle immunisiert sind. Puh. Preisfrage: Wer hätte das geahnt vor Jahresfrist, beim Ausblick auf 2021? Dass, wer klug ist, heuer statt Feuerwerk das Fondue­besteck nebst Corona-Test parat hat, weil Knallkörper-Eskapaden nun mal Käse sind.

Zumal auch draußen vor der Tür vorerst keine größeren Festgesellschaften geduldet werden (Karneval bekanntlich inklusive). Allerdings mit dem Unterschied, dass sich einem allzu ausgelassenen Treiben auf Straßen und Plätzen in der City – hoffentlich! – effektiver Einhalt gebieten lässt. Unser größter Respekt sollte jetzt also jenen gelten, die in der kommenden Nacht ihre eigene Gesundheit riskieren, um unsere zu schützen; den Uniformierten von Polizei und Ordnungsamt, den Rettungskräften und Feuerwehrleuten. Begegnen wir ihnen, wenn’s schon sein muss, mit Anerkennung und Einsicht. Wünschen wir ihnen eine ruhige, aber sichere Hand! Und reichlich Durchhaltevermögen, auch über die brenzligen letzten Stunden anno 2021 hinaus.

Denn lange Atempausen sind in Sachen „Daseinsvorsorge“ alles andere als zu erwarten. Weil die „kritische Infrastruktur“ nun mal nicht schwächeln darf. Ohne weitere Überstunden werden die aktuellen Notfallpläne kaum funktionieren, solange Omikron auf dem Vormarsch ist. Wohl dem also, der in den verbleibenden Ferientagen noch reichlich Zeit übrig hat zum Abhängen, nicht nur wenn’s um den ohnehin reduzierten Christbaumschmuck geht. Die fleißigen Kolonnen des Stadtbetriebs erledigen ja den Rest vom Fest. Zum Glück. Frohes neues Jahr – und bleiben Sie gesund!

matthias.hinrichs@medienhausaachen.de