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34. Euregio Wirtschaftsschau: Lieber ein Würstchen vom Esel oder Öcher Sauerbraten?

34. Euregio Wirtschaftsschau : Lieber ein Würstchen vom Esel oder Öcher Sauerbraten?

Eine kulinarische Reise über die 34. Euregio Wirtschaftsschau offenbart Skurriles und Köstliches von der „Öcher Pommes“ über die Eselswurst bis zum entzündungshemmenden Safran.

Hier dreht sich was. Noch ein Likörchen, ein Weinchen – oder doch lieber etwas Handfestes wie die neue „Öcher Pommes“? Wer über die 34. Euregio Wirtschaftsschau in Aachen flaniert, kommt um etliche Gaumenfreuden nicht herum. Ein bis zu 50-köpfiges Gastro-Team hat Hexenhof-Chef Alwin Fiebus aufgestellt – wobei bei ihm in Sachen Kulinarik Lokalpatriotismus auf dem Gelände des Aachen-Laurensberger Rennvereins (ALRV) in der Aachener Soers angesagt ist.

Auch wenn es in Halle 13 – Großzelt „Wein & Delikatessen“ – so erstaunliche Finessen wie Eselswürstchen, Honig-Whiskey, die hebräische Sesampaste Tahini, Ginger-Els und sogar „entzündungshemmenden Safran“ zu kaufen gibt. Da tickt der Aachener Gastronom anders: Fiebus entwickelt gerade selbst eine ungeahnte Weltneuheit, made in Aachen...

Die Vielfalt macht’s auf den 20.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche; es gibt immerhin 800 Sitzplätze für Imbiss-, Bistro- und Restaurantgäste. Da profiliert sich die „Öcher Pommes“ schon in den ersten Tagen der Wirtschaftsschau – noch inklusive Sonntag, 19. März, täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet – als Renner: Fritten, süß-saures Sauerbratgulasch, ein Klecks Apfelmus und ein Original-Printen-Stäbchen gehören dazu – fertig. Fritten veredelt man aber auch mit Avocado oder Chili von Carne.

Teamchef, nicht nur mit Flammkuchen: Alwin Fiebus und seine 50-köpfige Crew können 800 Gäste gleichzeitig in der Aachener Soers zu Tisch bitten.
Teamchef, nicht nur mit Flammkuchen: Alwin Fiebus und seine 50-köpfige Crew können 800 Gäste gleichzeitig in der Aachener Soers zu Tisch bitten. Foto: Robert Esser

Moderne Interpretation oder traditionelle Kost: beides läuft. Zum Beispiel „Fuhrmanns Nostalgie-Reibekuchen“. Kartoffeln, Mehl, Salz, Pfeffer, Eier und Zwiebeln sind im Rezept gesetzt. Bloß welche? „Betriebsgeheimnis.“ Vor allem der Röstgrad entscheidet über den geschmacklichen Unterschied.

Spießbraten, Waffeln, Crepes sind selbstverständlich immer gefragt. Aber eben auch eine Aachener Karlswurst, die nicht wie sonst üblich als Mettwurst köchelnd, sondern auf dem Grill zum vollendeten Geschmackserlebnis wird. Über die Theke geht das Original ganz simpel im Brötchen.

 Sesampaste: Als hebräischer Brotaufstrich zählt die Speise zu den Delikatessen der Euregio Wirtschaftsschau.
Sesampaste: Als hebräischer Brotaufstrich zählt die Speise zu den Delikatessen der Euregio Wirtschaftsschau. Foto: Robert Esser

Dazu passt dann in Aachen gebrautes und komponiertes Bier: Cornelius-Bräu, Bahkauv Brew, Aachener Helles und Aachener Landbier zum Beispiel. Gezapftes Pils gibt es ab 2,50 Euro, genauso viel kostet ein belegtes Frühstücksbrötchen an der „Aixpresso“-Theke. Familienfreundliche Preise gehören auch nach dreijähriger Corona-Zwangspause zur Euregio Wirtschaftsschau. Und die großen Flammkuchen kann man sich schließlich auch teilen. Das mit Abstand teuerste Gericht auf der Menükarte ist ein Rumpsteak mit Fritten und Salat: 28,50 Euro.

Wer volljährig ist, darf in der Kulinarik-Halle 13 auch gerne kosten. An nahezu jedem Stand wird gratis ein Probier-Gläschen angeboten: Weine aus diversen Anbaugebieten liegen hoch im Kurs, Liköre und Schnäpse ebenso. Aus der Eifel, aber beispielsweise auch aus Frankreich und Tirol stammen die Aussteller.

Kostenlose Häppchen gibt es auch: Wildsalami, Bergkäse, Schwarzbrot, Dattelmarmelade. An einem Stand lockt edles Olivenöl, direkt daneben Kunsthandwerk: Schüssel, Bretter und Teller aus Olivenholz. Ein paar Meter weiter liegen wilde Varianten in Sachen Wurst liegen in der Auslage: Wildschwein, walnuss – und eben auch Esel. Herzhaft, sehr; muss man mögen.

Alwin Fiebus konzentriert sich da lieber auf seine nächste Erfindung: den „Original Öcher Burger“. „Wir wollen feinen Öcher Puttes zwischen zarte Reibekuchen betten, dazu fruchtige Apfelstückchen einlegen und alles auf Schwarzbrot servieren. In den kommenden Tagen könnte diese Kreation schon marktfähig sein“, verrät er. Dazu passen, klar, Pommes. Sein Chefkoch hat den Dreh schon raus...