Frittenfett frisch, Glühwein heiß genug? : Lebensmittelkontrolleure ziehen Bilanz zu Weihnachtsmärkten
Aachen Alles sauber? Alles sicher? Auch in diesem Jahr waren Lebensmittelkontrolleure auf den Weihnachtsmärkten in der Städteregion unterwegs.
Knusprige Reibekuchen auf dem Weihnachtsmarkt sind lecker. Wer reinbeißt, denkt wahrscheinlich nicht darüber nach, wie frisch das Öl war, in dem der Kartoffelpuffer eben noch gebrutzelt hat. Muss man auch nicht – denn darum kümmert sich das Amt für Verbraucherschutz der Städteregion Aachen.
In den vergangenen Wochen waren Lebensmittelchemiker Ralf Wüstkamp und seine Kollegen und Kolleginnen der Lebensmittelüberwachung regelmäßig auf den Weihnachtsmärkten in der Städteregion unterwegs. Ihre Bilanz fällt kurz vor Weihnachten positiv aus, wie die Städteregion in einer Pressemitteilung erläutert. „Wir hatten keine gravierenden Mängel festzustellen“, sagt Wüstkamp. „Alles im grünen Bereich.“
Die Kontrolleure prüfen an den gastronomischen Ständen regelmäßig, ob die gesetzlichen Bestimmungen eingehalten werden. „In erster Linie schauen wir auf die Hygiene der Stände und Küchen“, erklärt Wüstkamp. Neben der Sauberkeit wird unter anderem auch überprüft, ob das Frittier-Öl noch gut ist und die Temperatur des Glühweins stimmt. Glühwein zum Beispiel sollte nicht heißer als 70 Grad sein, sonst verfliegt der Alkohol.
Dabei geht es eher um den Geschmack als die Prozente. „Wenn der Glühwein zu hoch erhitzt wird, wird er bitter“, sagt Martin Kühn, Wein- und Spirituosenkontrolleur beim Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW. Er ist laut Städteregion „wahrscheinlich der Mann, der in der Adventszeit in Deutschland die meisten Glühweinstände besucht hat“. Aber das selbstverständlich rein beruflich.
Kontrolliert hat Kühn auch die riesige Versorgungsanlage des Glühweinstands auf der Rückseite des historischen Aachener Rathauses. Philipp Sittardt führt die Kontrolleure in die Tiefen des Ratskellers, in dem der aktuelle Glühwein-Vorrat des Stands in riesigen, insgesamt 6000 Liter fassenden Behältern lagert. Mit sauberen Schläuchen und einer Pumpanlage wird der fertig gewürzte Glühwein mit einer Durchlauferhitzung auf dem Weg zum Zapfhahn auf exakt 69 Grad erwärmt. Alte Bilder von Einkochkesseln, in denen Glühwein vor sich hinblubbert, gehören hier der Vergangenheit an. Auch hier alles ok, sauber und hygienisch – also keine Beanstandungen.
„Wenn bei mehreren Tausend Besuchern am Tag nur an einem Stand ein verdorbenes Lebensmittel im Umlauf wäre, hätten wir eine riesige Wirkung mit möglicherweise Hunderten Menschen, die krank würden“, erklärt Wüstkamp. Insgesamt, so seine Bilanz, konnten auch in diesem Jahr auf dem Weihnachtsmarkt immer sichere Lebensmittel genossen werden: „Die Beschicker des Weihnachtsmarkts in Aachen sind allesamt hochprofessionell, sehr engagiert und sich auch ihrer Verantwortung bewusst. Natürlich gibt es immer wieder Hinweise, was man noch besser machen kann, das Ganze ist aber ein Miteinander und so werden auch kleinere Schwachstellen immer schnell abgestellt.“