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Kunstgeschichte(n) in Aachen: Neue Frische im Atelierhaus

Kunstgeschichte(n) : Neue Frische und Freiheit im Atelierhaus

Was gibt es Neues in den Aachener Galerien? Drei neue Ausstellungen gehen an den Start.

Dynamisch in der Bewegung und frisch in der Farbigkeit präsentiert sich die fünfteilige Papp-Skulptur auf dem Fußboden im Atelierhaus. Wie Schlangen winden sich die langen schmalen Elemente durch den Raum, bilden Straßen und Gassen und laden vor allem zum Begehen und Sehen ein. Hannah Ox, frisch examinierte Absolventin der Maastrichter Kunstakademie, nennt das von ihr geschaffene Installations-Novum schlicht „paintings“, obwohl es doch viel mehr ist als Malerei.

Im Internet, auf Instagram, haben sich Gastkünstlerin Hannah Ox und Maren Hoch als Gastgeberin im Atelierhaus gefunden und ihre Kompatibilität im Ausloten künstlerischer Freiheit entdeckt und erweitert, indem auch Maren Hoch vollkommen neue Wege beschreitet und tiefblaue, klassische Cyanotypien mit frei gestalteten Malereiformaten in leuchtender Farbigkeit kombiniert und auch als an die Wand gelehnte Installation zeigt.

Mit ihnen stellen zwei weitere Künstlerpaare im gleichen Raum aus: Jiyeon Shin aus dem Atelierhaus und Anne Büscher aus Maastricht sowie Justina Jablonska (ebenfalls aus dem Atelierhaus) und Odine Lang aus Aachen.

Immer geht es darum, eigene Arbeiten mit dem Bekenntnis zur künstlerischen Position der Partnerin zu zeigen und die Dynamik der Korrespondenzen und jeweiligen Themen herauszustellen. „3 hosts, 3 guests“ lautet der Titel der Ausstellung, die im Rahmen des euregionalen Projekts „Raum denken, imaginer l’espace, wat is ruimte“ Kultur- und Erfahrungsräume auszuloten versucht.

Die Ausstellung beginnt am Samstag, 24. Juli, um 12 Uhr mit einer Einführung von Denise Petzold und endet mit einer Finissage am 15. August. Geöffnet ist dienstags bis donnerstags von 10 bis 16 Uhr sowie samstags und sonntags von 12 bis 16 Uhr unter den aktuellen Hygienestandards. Nähere Auskünfte gibt es per Telefon unter 0241/874527.

www.atelierhausaachen.de

„Fokussiert“ nennt die Aachener Künstlerin Ela Schwartz ihre Einzelausstellung in der Galerie Artikel 5. Landschaftsinseln, wie unter dem Mikroskop gesehen, entfalten als schwarz-weiße Tuschezeichnungen mit farbigen Akzentuierungen in Sepia, Grün- und Gelbnuancen ein besonderes Eigenleben. Landschafts-Charakteristika wie etwa Hügel und Horizontlinien erinnern bisweilen an kalligrafische Notationen und entfalten mit den Farbstimmungen ein kraftvolles Eigenleben. Ergänzt werden die Arbeiten auf Papier durch bemalte Hölzer und Objekte wie etwa Tabletten-Organizer, die an die langen Krankenhaus-Aufenthalte der Künstlerin erinnern. Immer wieder nimmt sie eine Frosch- oder Vogelperspektive ein, um die Landschafts-Impressionen und -Strukturen in ihrem Reichtum und ihrer Schönheit zu zeigen. Zu sehen sind die Landschafts-Miniaturen unter den aktuellen Corona-Schutzbestimmungen noch bis zum 8. August, jeweils freitags von 18 bis 20 Uhr, samstags von 14 bis 17 Uhr und sonntags von 15 bis 17 Uhr sowie nach Absprache unter Telefon 0178/7617852.

Mit dem Begriff der Heimat setzen sich die Künstlerinnen Celine Leuchter und Line Lerho im ehemaligen belgischen Zollhaus am Kukuk an der Grenze auseinander. In Gesprächen mit mehr als 50 Personen ermittelten sie, was „Heimat“ ausmacht und schrieben ihre Erkenntnisse rundum auf die Scheiben des Glashäuschens, mittig platzierten sie ein kokonartiges Objekt. Tag und Nacht ist das besondere Schriftwerk mit seiner Setzung bis zum 28. August zu sehen. Weitere Informationen gibt es unter Telefon 0241/55942306.

www.kukukandergrenze.eu