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Ratsantrag der Zukunftsfraktion: Künftig mehr Gemeinschaftsgärten in der Stadt?

Ratsantrag der Zukunftsfraktion : Künftig mehr Gemeinschaftsgärten in der Stadt?

Die Zukunftsfraktion im Aachener Stadtrat möchte weitere Gemeinschaftsgärten in Aachen einrichten. Konkret ins Auge gefasst haben die Vertreter der Parteien Volt, Piraten und UWG das Grünflächendreieck am Blücherplatz.

Einen entsprechenden Antrag hat die Fraktion nun an Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen gestellt. Die Verwaltung solle einen Zeit-, Kosten- und Nutzungsplan erarbeiten, welche Standortmöglichkeiten es in Innenstadtnähe für einen weiteren Gemeinschaftsgarten, ähnlich dem bereits etablierten Projekt Hirschgrün, gibt und wie diese realisierbar sind. Ein Grundstück zur Prüfung schlagen die vier Ratsmänner gleich selbst vor: das Grundstück zwischen Blücherplatz, Sigmundstraße und Aretzstraße. Darauf könnte nach Ansicht der Fraktion Die Zukunft zukünftig eine Kopie des Gemeinschaftsgartens Hirschgrün entstehen.

Der Garten am Hirschgrün im Suermondtviertel zwischen Richardstraße und Wilhelmstraße sei ein sozialer Treffpunkt, an dem verschiedene Menschen zusammenkommen und sich austauschen. Insbesondere sozial benachteiligte Gruppen profitierten davon, beschreibt die Fraktion den Nutzen des Gemeinschaftsgartens. Die vermittelte Gesellschaft führe zu einer generellen Aufwertung der Nachbarschaft.

Ein solcher Garten biete auch Menschen ohne eigenen Garten die Möglichkeit, Natur und Erholung zu genießen und stärke dadurch Gesundheit, Wohlbefinden und das Bewusstsein für Umwelt, das soziale Umfeld und die eigene Stadt, begründet Tjark Zimmer für die Fraktion. Außerdem würden solche Grünflächen die Frischluftschneisen stärken, somit zum Luftaustausch in der Aachener Kessellage beitragen und die Artenvielfalt in urbaner Landschaft erhöhen.

Genau wie das Projekt Hirschgrün sollten weitere Gärten von den Nutzern selbst verwaltet werden, schlagen die Fraktionsmitglieder vor. So könne trotz städtischer Vorgaben eine kostengünstige Pflege der Grünanlage erreicht werden, da der Einsatz des Stadtbetriebes kaum oder gar nicht benötigt werde.

„Der große Vorteil vom vorgeschlagenen Standort am Blücherplatz für dieses Projekt ist, dass die Grünfläche derzeit keine Funktion hat und nur zur Querung oder vom Zirkus Roncalli in unregelmäßigen Abständen als Abstellfläche genutzt wird. Sie ist bereits als öffentliche Grünfläche ausgewiesen, sodass keine grundlegenden Änderungen im Bebauungsplan notwendig sind“, schreibt Tjark Zimmer in dem Antrag.

Mit den Anwohnern des Blücherplatzes habe man allerdings noch nicht gesprochen, räumt Tjark Zimmer auf Nachfrage ein. „An uns sind verschiedene Initiativen mit dem Wunsch nach mehr Gemeinschaftsgärten herangetreten, aber noch nicht am Blücherplatz“, sagt Zimmer.

Gleichwohl halte man die Lage für beispielhaft, denn von einer mindestens zwei Meter hohen Hecke, die Zimmer und seine Kollegen als Abgrenzung zur sehr verkehrsreichen Umgebung vorschlagen, würden auch die Anwohner profitieren, da diese die Lärmbelästigung nicht nur für die Fläche, sondern auch die anliegenden Häuser reduziere.

(hr)