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Altes Bautagebuch: Kleiner Schatz fürs Aachener Dombauarchiv

Altes Bautagebuch : Kleiner Schatz fürs Aachener Dombauarchiv

Der Niederländer Erick Hoenjet hat der Aachener Dombauhütte ein Tagebuch über die Restaurierungsarbeiten im Dom von 1909 übergeben.

„Wort verlässt, Schrift hält fest!“ An diesem Spruch ist was dran: 113 Jahre, nachdem der niederländische Bauarbeiter Peter Hoenjet in einem Geschäftstagebuch von Restaurierungsarbeiten im Aachener Dom berichtete, ist das Dokument über Umwege in der Dombauhütte gelandet.

Und das kam so: Hoenjets Urenkel Erick und dessen Frau Mireille, die in Panningen nahe Venlo leben, fanden das Tagebuch im Nachlass der verstorbenen Großmutter. Sie wandten sich an ihren Bekannten Jos Keijmes von der Heemkundevereniging Helden, um dessen Expertise einzuholen. Der erkannte schnell, dass es sich um ein Zeitzeugendokument handelte, das für den Aachener Dom interessant sein könnte. Also nahm er Kontakt zu Dombaumeister Helmut Maintz auf, der die Gruppe nach Aachen einlud.

„Der Name Peter Hoenjet war mir ein Begriff, weil er 1910/11 unter der Leitung des damaligen Regierungsbaurats Erich Schmidt-Wöpke an den Ausgrabungen beteiligt war. Auch darüber führte er ein Tagebuch, das wir im Archiv haben. Dass er aber auch bereits vorher mit den Marmor- und Mosaikarbeiten zu tun hatte, wusste ich noch nicht!“ Maintz vermutet, dass Hoenjet und sein Team Subunternehmer waren, die Schmidt-Wöpke engagiert hatte.

Die Verbindung zwischen dem Niederländer und dem Regierungsbaurat, der 1902 mit der inneren Ausschmückung des Doms beauftragt worden war, scheint besonders gewesen sein: Hoenjet benannte seinen Sohn nach Schmidt-Wöpke.

„Der Name Erich ist bis heute Familientradition, auch wenn inzwischen Erick daraus wurde“, schmunzelt Mireille Hoenjet ein Jahrhundert später.

Helmut Maintz ist gespannt auf die Lektüre. „Anhand solcher Aufzeichnungen erfahren wir oft interessante und wichtige Details, die bislang unbekannt waren. Wir werden das Tagebuch gut bei uns im Dombauarchiv hüten und danken Familie Hoenjet für die Überlassung des Dokuments!“

(red)