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Girls‘ und Boys‘ Day: Jungs und Mädchen erleben das Handwerk hautnah

Girls‘ und Boys‘ Day : Jungs und Mädchen erleben das Handwerk hautnah

Wenn Mädchen feilen und Jungs frisieren – sich also in immer noch für ihr Geschlecht untypische Berufe ausprobieren – dann hat die Handwerkskammer Aachen zum Girls‘ und Boys‘ Day eingeladen.

Die Handwerkskammer Aachen hat den Girls‘ Day und Boys‘ Day wieder genutzt, um interessierte Mädchen und Jungen der Klassen 7 bis 9 für das Handwerk zu begeistern.

Im Bildungszentrum für Friseure und Kosmetiker lernten Jungen das Berufsbild der Friseure praktisch kennen. Mädchen hatten im Bildungszentrum BGE Aachen der Kammer die Gelegenheit, einen ganzen Tag lang in den Berufsfeldern Holz, Metall, Sanitär-Heizung-Klima (SHK) sowie Maler und Lackierer mitzuarbeiten und ihr handwerkliches Geschick zu testen. Während der Arbeiten waren neben den Ausbildungsmeistern und Dozenten der Kammer Berufsberaterinnen der Agentur für Arbeit anwesend. Sie gaben Informationen zu den einzelnen Berufsfeldern und stellten die Möglichkeiten im Handwerk dar.

Schmirgeln, schrauben, stecken, und vor allem ein scharfer Verstand sind einige der Fertigkeiten, die die Schülerinnen und Schüler in den Bildungszentren unter Beweis stellen konnten. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhielten am Ende des Tages ihr Werkstück, ein Zertifikat und eine Tasche mit kleinen Geschenken.

„Der Girls‘ Day und Boys‘ Day bietet Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, das Handwerk einmal hautnah zu erleben“, sagte Wilhelm Grafen, bei der Kammer Geschäftsführer für die Bildungszentren. Und Sozialarbeiterin Stefanie Horn, die mit ihrer Kollegin Sonja Buchenthal den Girls‘ Day und Boys‘ Day federführend organisiert, ergänzte: „Unser Angebot eröffnet Chancen, weil die Schülerinnen und Schüler sich in einer größeren Gruppe mit etwa Gleichaltrigen einfach mal ausprobieren können.“ Das mache natürlich auch Spaß.

Angeleitet wurden die 48 Mädchen und 13 Jungen von professionellen Ausbildungsmeistern, die bei der Kammer sonst Lehrlinge und Meisterschüler unterrichten.

Im Bildungszentrum für Friseure und Kosmetiker der Handwerkskammer Aachen schnitten und stylten Jungs im Alter von zwölf bis 15 Jahren, was das Zeug hielt. Gespannt hörten sie Profi Ute Richartz zu und lernten unter anderem, dass der Mensch im Durchschnitt 100.000 Haare auf dem Kopf hat. Die Friseurmeisterin wiederum zeigte sich begeistert von den 14 Jung-Figaros: „Die Jungs sind so kreativ und haben tolle Ideen. Außerdem haben sie wirklich sauber gearbeitet.“

Der persönliche Kontakt mit dem Handwerk, mit „echten“ Handwerkerinnen und Handwerkern hat einen hohen Wert. Deshalb findet auch die Beauftragte für Chancengleichheit bei der Agentur für Arbeit Aachen, Andrea Hilger, das gemeinsame Angebot hervorragend. In ihren Beratungen stellt sie fest, dass Sinnstiftung, Nachhaltigkeit und Zufriedenheit bei der Wahl des Berufes eine immer größere Rolle spielen. Im Hinblick auf den Fachkräftemangel müsse alles unternommen werden, um möglichst über alle Branchen, die Personalbedarf haben, zu informieren.

(red)