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Corona-Infektionen: Inzidenz in Städteregion erstmals über 300

Corona-Infektionen : Inzidenz in Städteregion erstmals über 300

Auf diesen Rekord kann niemand stolz sein: Noch nie haben sich so viele Menschen in der Städteregion mit dem Coronavirus angesteckt.

Die Sieben-Tage-Inzidenz in der Städteregion ist erstmals auf über 300 gestiegen. Das Robert Koch-Institut meldete für Freitag 321 Ansteckungen pro 100.000 Einwohner in den letzten sieben Tagen. So hoch war der Wert seit Beginn der Coronavirus-Pandemie noch nie in der Städteregion. Gegenüber der Meldung des Presseamtes von Mittwoch gibt es 764 Corona-Fälle mehr. Aktuell sind 2876 Menschen in der Städteregion nachgewiesen infiziert, auf Aachener Stadtgebiet gibt es 1240 aktive Fälle.

Die steigenden Infektionszahlen setzen das Gesundheitsamt zunehmend unter Druck. „Wir haben noch nie so extrem viele Neuzugänge gehabt und was noch viel schlimmer ist, ist die derzeit sehr hohe Zahl an Kontakten“, sagt die Leiterin des Gesundheitsamtes Monika Gube. Während der vergangenen „Wellen“ hätten die Betroffenen wegen der Kontaktbeschränkungen maximal fünf Kontakte genannt. Heute seien es oft 30 und mehr. Obwohl mittlerweile sogar schon Kräfte der Bundeswehr das Gesundheitsamt unterstützen, könnten die Fälle nicht mehr bewältigt werden.

Gube appelliert deshalb an alle Menschen, die wegen eines positiven PCR-Tests auf einen Anruf des Gesundheitsamtes warten, sich selbständig in Quarantäne zu begeben. So sieht es auch die Test- und Quarantäneverordnung des Landes vor. Heißt: Sobald jemand einen positiven PCR-Test hat, muss er oder sie sich automatisch in Isolation begeben. Das gilt auch für Angehörige, die mit einer infizierten Person zusammenleben und weder geimpft noch genesen sind. Für sie gilt ebenfalls auch ohne entsprechenden Anruf des Gesundheitsamts automatisch eine Quarantäne. Wer einen positiven Antigen-Schnelltest hat und Krankheitssymptome zeigt, muss sich ebenfalls von seinen Mitmenschen isolieren, bis ein PCR-Test eine Infektion ausschließt.

Über die Quarantäne von nicht-immunisierten Kontaktpersonen, die engen persönlichen Kontakt zu infizierten Menschen hatten, ohne im selben Haushalt zu leben, entscheide dagegen das zuständige Gesundheitsamt je nach Intensität des Kontaktes, teilt das Presseamt mit. „Die Quarantäne kommt dann infrage, wenn ein mindestens zehnminütiger enger Kontakt, zum Beispiel im Rahmen eines Gesprächs, bestand und keine medizinische Maske getragen wurde“, heißt es in einer Mitteilung.

Auch wenn die Person sich mit einer infizierten Person über einen längeren Zeitraum in einem schlecht oder nicht belüfteten Raum aufhielt, könne eine Quarantäne angeordnet werden. Auch in diesen Fällen bittet die Städteregion Aachen um „eigenverantwortliches Handeln“: „Sofern Sie die Voraussetzungen erfüllen, das Gesundheitsamt sich aber noch nicht gemeldet hat, isolieren Sie sich bitte selbst und nehmen Sie die kostenfreie Bürgertestung in Anspruch“, bittet Gube.