Tausende lassen sich impfen : Impfmarathon in den Arkaden läuft auf Hochtouren
Update Aachen Über 7000 Impfungen: Die Zwischenbilanz des Impfmarathons in den Aachen Arkaden fällt trotz zum Teil langer Wartezeiten am Sonntag positiv aus.
Schon nach 40 Stunden Impfmarathon war das Ziel weit übertroffen worden: In der Nacht zum Sonntag hatten die Mitarbeiterinnen und MItarbeiter der Städteregion Aachen gegen Mitternacht bereits rund 5000 Menschen in den Aachen Arkaden geimpft. Und auch danach bleibt der Ansturm auf das außergewöhnliche Angebot ungebrochen: Bis Sonntagvormittag haben mehr als 7000 Menschen in dem einst leerstehenden Ladenlokal den begehrten Piks erhalten, teilte Michael Ziemons, Gesundheitsdezernent der Städteregion, auf Anfrage unserer Zeitung mit.
Die meisten Menschen waren gekommen, um sich ihre dritte Impfung, also den „Booster“ abzuholen, hieß es. Aber auch etwa neun Prozent Erst- und sechs Prozent Zweitimpfungen waren dabei. „Unsere Erwartungen wurden schon jetzt übertroffen. Bisher kamen wir tagsüber auf einen Schnitt von etwa 120 bis 130 Impfungen pro Stunde. Diesen hohen Wert haben wir sogar rund um die Uhr halten können. Das ist eine großartige Leistung, für die ich mich schon jetzt bei allen Mitwirkenden von Herzen bedanke“, sagt Städteregionsrat Tim Grüttemeier und fügt hinzu: „Der hohe Andrang in der Nacht macht deutlich, dass wir derartige Angebote ausbauen müssen.“
Mit einem frischen Team von Ärztinnen und Ärzten sowie Helferinnen und Helfern gehe es jetzt in den Schlussspurt, so die Verantwortlichen. Noch bis 18 Uhr läuft der Impfmarathon. Dann schnaufen alle kurz durch, hieß es, bevor am Montag um 8 Uhr das Impfzentrum wieder regulär öffnet.
Die Wartezeiten variierten am Samstag in der Regel zwischen 30 und 90 Minuten. Wie schon am Freitag hatten die meisten nach rund einer Stunde ihre Impfung. In der Nacht bildeten sich aber erneut lange Schlangen mit Wartezeiten von drei, in der Spitze sogar vier Stunden. Und das, obwohl die Teams noch einmal deutlich aufgestockt wurden.
Ursache hierfür waren viele jungen Menschen, die aus anderen Städten und sogar Bundesländern eigens zum Impfmarathon nach Aachen gekommen waren. „Auch die auswärtigen Gäste sind hier natürlich willkommen, denn am Ende hilft jede Spritze, um die vierte Coronawelle zu brechen“, ist Gesundheitsdezernent Michael Ziemons schon jetzt vom Erfolg der Aktion überzeugt. Das große bundesweite Interesse habe ihn aber doch überrascht. Die weiteste Anreise hatte demnach ein Paar aus Afrika. „Die haben davon im Fernsehen gehört und sofort einen Flug gebucht“, so die Schilderung einer Mitarbeiterin. „Das zeigt wie groß der Druck ist“, so Ziemons.
Gedacht ist dieser Marathon für alle Menschen, bei denen die offiziellen Grundvoraussetzungen für die Erst-, Zweit oder Auffrischungsimpfung erfüllt sind. In der Impfstelle werden mRNA-Impfstoffe von Biontech (für unter 30-Jährige) und Moderna (für über 30-Jährige) sowie für Erstimpfungen zusätzlich optional Johnson& Johnson angeboten – solange der Vorrat an Impfstoffen reicht.