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Brand: Günstiger Wohnraum in Brand gewünscht

Brand : Günstiger Wohnraum in Brand gewünscht

Bereits Mitte März hatte die Brander Bezirksvertretung in einer Sondersitzung die Bebauung im Geviert zwischen Trierer Straße, Vennbahnweg, Rombach- und Heussstraße beraten.

Damals ging es um die Verabschiedung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans für die Errichtung des Vennbahn-Centers, eines Einkaufs- und Dienstleistungszentrums auf dem Gelände des heutigen Aldi-Marktes und darüber hinaus „über Eck“ bis an die von der Heussstraße ausgehende Stichstraße. Jetzt ging es in der planmäßigen April-Sitzung des Gremiums um die Bebauung der verbleibenden Flächen zur Rombachstraße hin.

An der Rombachstraße werden zwischen dem Heinrich-Sommer-Haus der Josefs-Gesellschaft und der Bebauung an der Heussstraße auf einer Fläche von etwa einem Hektar 75 Wohneinheiten entstehen. Entlang der Rombachstraße werden Mehrfamilienhäuser in Geschossbauweise gebaut, während im Inneren des Plangebiets ursprünglich ausschließlich Einfamilienhäuser in Form von Hausgruppen vorgesehen waren.

Auf Grund der derzeit sehr hohen Nachfrage nach günstigen Wohnungen, soll jedoch dem Bedarf nachgekommen und bei gleichbleibenden Gebäudeformen auch Mehrfamilienhausbebauung ermöglicht werden. Rund 30 Prozent soll geförderter, also günstiger Wohnraum sein.

Angebunden wird das Neubaugebiet durch eine Straße, die von der Rombachstraße ausgeht und über drei Stichstraßen die innere Bebauung erschließt. Gleichzeitig wird es eine Durchfahrt zum Vennbahn-Center geben, um die dortigen Betriebe zu erreichen. Ausdrücklich erwünscht ist, dass durch diese Zufahrt auch Besucher aus dem Bereich Brander Feld das Vennbahn-Center erreichen können.

Durch bauliche Maßnahmen soll jedoch verhindert werden, dass es zu Schleichverkehren zwischen Rombachstraße und Trierer Straße unter Umgehung der Heussstraße kommt. Ebenfalls ausgeschlossen wird, dass der Lieferverkehr für das Vennbahn-Center durch das Wohngebiet fährt.

Für die Gebäude sowie deren Außenanlagen werden Regelungen getroffen, die ein einheitliches Erscheinungsbild gewährleisten sollen wie etwa Dachneigungen oder die Farbe von Dacheindeckungen. Zugleich werden aber auch ausreichend Spielräume für die individuelle Gestaltung durch die einzelnen Bauherren zugelassen.

Von den Brander Bezirksvertretern gab es bei drei Enthaltungen ein einstimmiges „Ja - aber...“ für die Änderung des Bebauungs- und des Flächennutzungsplans. Für die SPD-Fraktion sorgte sich Lorenz Hellmann darum, ob nicht durch die erweiterte Möglichkeit der Mehrfamilienhausbebauung eine zu starke Verdichtung im Wohngebiet stattfinde mit der Gefahr, dass es im Endeffekt zu wenig Stellplätze gebe. Diese Bedenken wies der Vertreter der Fachverwaltung zurück.

Durch die veränderten Möglichkeiten der Bauausführung werde es keine wesentlich erhöhte Zahl von Wohneinheiten geben, und damit sei auch die Zahl der Stellplätze ausreichend. Auf ein weiteres Problem wies Iris Lürken (CDU) hin. Die Beratungen zu Bebauungsplänen fänden in der Bezirksvertretung häufig — wie auch im aktuellen Fall — unmittelbar vor der Sitzung des Planungsausschusses statt.

Zwar solle die Bezirksvertretung nur gehört werden, aber selbst das gerate zur Farce, wenn überhaupt keine Möglichkeit mehr bestehe, Einwände zu prüfen. Hier müsse in Zukunft Abhilfe geschaffen werden, so Lürken.