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Ausbaupläne in Aachen-Forst: Große Lösung für Schule Mataréstraße gescheitert

Ausbaupläne in Aachen-Forst : Große Lösung für Schule Mataréstraße gescheitert

Die geplante Erweiterung der Grundschule Mataréstraße soll in einer abgespeckten Variante realisiert werden. Das hat der städtische Schulausschuss jetzt nach kontroverser Debatte beschlossen.

Rund zwei Millionen Euro gespart – oder eine Zukunftschance vertan? Das war der große Knackpunkt bei der Sondersitzung des Schulausschusses, als es um den Ausbau der Montessori-Gemeinschaftsgrundschule in der Mataréstraße ging, einer von drei Grundschulen in Aachen, deren Vergrößerungs- und Erneuerungsbedarf sowohl im Raumprogramm wie auch in der OGS-Versorgung auf der Tagesordnung stand.

Von der Verwaltung favorisiert war ein Ausbau der wichtigen, da unmittelbar an das Neubaugebiet Guter Freund angrenzenden Grundschule für rund neun Millionen Euro, eine stattliche Summe, auch weil auf dem Schulgelände selbst ein neuer Trakt entstehen soll.

Die von der Verwaltung als Variante 1 präsentierte Lösung, die zu einer generellen Ertüchtigung der dreizügigen Schule führen soll, richte sich am im Sommer beschlossenen Raumprogramm für diese Schule aus, betonte Ausschussvorsitzende Ulla Griepentrog (Grüne) auf Anfrage. Ihre Fraktion hatte am Ende mit der CDU und der FDP für das „kleinere“ Umbaupaket gestimmt.

Für eine größere Lösung mit der um rund zwei Millionen höheren Gesamtinvestitionssumme von rund elf Millionen hatte sich insbesondere Matthias Fischer für die Linke eingesetzt. Er bekam Schützenhilfe von SPD-Mann Lorenz Hellmann, auch der Zukunft-Vertreter schloss sich der Argumentation für eine größere Lösung an.

Neben der Verlegung des Kunst- und Werkraums in das Erdgeschoss und weiteren Reparaturarbeiten im Bestand der Schule ist der zentrale Erweiterungspunkt ein an die Zeppelinstraße angrenzender Neubau auf dem Schulgelände. Der ist zweigeschossig geplant, wie Michael Lambertz vom Gebäudemanagement der Stadt ausführte. Dort sollen OGS-Räume und eine multifunktionale Mensa platziert werden sowie eine Küche und mehrere Besprechungs-, Büro- und Personalräume. Dieser zweigeschossige Neubau könnte aber auch nach Variante 2 durchaus viergeschossig ausgeführt werden, was Matthias Fischer und seine Mitstreiter favorisieren.

„Hier besteht die Chance, in einem durchaus problematischen und wachsenden Viertel eine für die Zukunft ausreichende Einrichtung zu schaffen“, argumentierte Fischer und führte ins Feld, dass womöglich alsbald eine flächendeckende Ganztagsbetreuung beschlossen werde, das brauche einfach mehr Platz. Hellmann fügte hinzu, es sei durchaus wichtig, für die Eltern ein Café als Treffpunkt einzurichten, gerade dort im Viertel würden solche Treffpunkte fehlen.

Für die CDU hatte Stefan Auler zuvor bereits mit Verweis auf das beschlossene Raumprogramm die größere Variante abgelehnt, ebenso äußerte sich Pola Heider für die Grünen. Am Ende setzten sich Grüne, CDU und FDP mit zehn zu fünf Stimmen gegen Linke, SPD und Zukunft durch.

Ohne Konfrontation wurden die Erneuerungspläne für die Katholische Grundschule Auf der Hörn und der Umzug der Grundschule Michaelsberg in die auslaufende Hauptschule in der Malmedyer Straße beschlossen. Die Grundschule Auf der Hörn ist mit eineinhalb Klassenzügen inzwischen zu klein für das Gebiet und soll zweizügig ausgebaut werden. Die Schule grenzt unmittelbar an den Sportplatz auf der Hörn, der Sportverein dort nutzt Teile des Schulgebäudes, was auch so bleiben soll. Durch verschiedene An- und Umbauten (im Bestand) soll das denkmalgeschützte Schulgebäude so erweitert werden, dass die Zweizügigkeit und die schulinterne Verpflegung der Grundschüler am Ort gewährleistet ist. Kosten: rund sechs Millionen Euro.

Am günstigsten kommt den Steuerzahler mit rund 1,4 Millionen Euro der auch wegen wachsender Schülerzahlen notwendige Umzug der KGS Michaelsberg in die Räume der auslaufenden Hauptschule Burtscheid in der Malmedyer Straße, wo noch bis voraussichtlich Sommer 2022 Schüler aus Kornelimünster betreut werden. Die Grundschule Michaelsberg ist am neuen Standort 2,5-zügig geplant.