Tarifstreit : Gewerkschaften rufen städtische Mitarbeiter in Aachen zum Warnstreik auf
Aachen In Aachen wird erneut gestreikt. Die Gewerkschaften Verdi und Komba haben dazu alle städtischen Mitarbeitenden aufgerufen.
In Aachen wird erneut gestreikt. Die Gewerkschaften Komba für Beamte und Angestellte im öffentlichen Dienst sowie Verdi haben alle städtischen Bediensteten aufgerufen, am kommenden Donnerstag, 9. Februar, ganztägig die Arbeit nieder zu legen.
Von 10 bis 13 Uhr findet auf dem Markt in Aachen eine Komba-Kundgebung statt, auf der der zweite Bundesvorsitzende der Komba -Gewerkschaft, Christoph Busch, sprechen wird.
„Die Arbeitgeber haben es nicht für nötig gehalten, ein verhandlungsfähiges Angebot auf den Tisch zu legen, so Andreas Fischer, Stellvertretender Komba-Vorsitzender, Streikleiter und tarifpolitischer Sprecher. Vielmehr sei „absolutes Unverständnis über unsere Tarifforderung von 10,5 Prozent oder mindestens 500 Euro gezeigt“ worden.
Die Verdi-Kolleginnen und -Kollegen treffen sich am Donnerstag um 9 Uhr vor dem Gewerkschaftshaus an der Harscampstraße. Um 10 Uhr beginnt dort ein Demonstrationszug und ab ca. 10.30 Uhr findet am Elisenbrunnen eine Kundgebung statt.
„Wir gehen davon aus, dass der Warnstreik weitreichende Auswirkungen auf die kommunalen Angebote (Bäder, Müllentsorgung, Stadttheater, Stadtbibliothek, usw.) in Aachen haben wird“, so Aachens Verdi-Chef Mathias Dopatka. Die Beschäftigten in den städtischen Kitas und Offenen Ganztagsschulen hätten bereits Elternbriefe verteilt, „in denen die Hintergründe der Tarifrunde erklärt wurden und auf den Warnstreiktag hingewiesen wurde“.
Eltern kritisierten am Dienstag, dass erneut Kindertagesstätten von den Streikmaßnahmen betroffen sind. „Es ist aus Sicht vieler Eltern völlig unverständlich, dass sie nun schon wieder Opfer der Warnstreiks werden“, sagte ein Kita-Vater. Leidtragende von derartigen Streiks seien nicht die Arbeitgeber, sondern die betroffenen Eltern.
Wegen des Streiks ist laut städtischem Presseamt auch die Abfallsammlung durch den Aachener Stadtbetrieb eingeschränkt. Eine mögliche Nachleerung sei noch nicht terminiert. Die Abholung des Gelben Sacks durch den Dienstleister EGN sei von der Verschiebung nicht betroffen. Der Gelbe Sack würden wie gewohnt eingesammelt. Der Recyclinghof Eilendorf, Kellershaustraße 10, ist am Donnerstag von 8.30 bis 14.30 Uhr geöffnet. Der Recyclinghof Brand, Camp Pirotte 50, ist laut Stadt zu den üblichen Öffnungszeiten zu erreichen.
Bereits am 27 Januar war in Aachen gestreikt worden. Hunderte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren dem Aufruf der Gewerkschaften gefolgt. Nach einer Kundgebung zogen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch die Stadt zum Willy-Brandt-Platz.
Zu spüren war der Warnstreik nicht nur rund um Hauptbahnhof und Willy-Brandt-Platz. Offensichtlich waren dessen Auswirkungen vor allem in den Außenbezirken. Weil viele Beschäftigte des Aachener Stadtbetriebs die Arbeit niederlegten, blieben die Mülltonnen dort ungeleert am Straßenrand stehen.
Eine dort vorgesehene Nachleerung am vergangenen Samstag, 4. Februar, fiel erneut aus, weil die Gewerkschaften für diesen Tag die Mitarbeitenden des Stadtbetriebs zum Warnstreik aufgerufen hatten.