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"Extinction Rebellion" in Aachen blockiert Heinrichsallee

„Extinction Rebellion“ : Aachener „Rebellen“ machen die Heinrichsallee dicht

Sie wollen keine „Latsch-Demos“, sondern Wirkung erzielen. Rund 30 Anhänger von „Extinction Rebellion“ (Aufstand gegen das Aussterben) zogen am Freitag am Kaiserplatz auf und machten mehrfach hintereinander die Heinrichsallee dicht.

„Swarming“ nennen sie die Aktion, bei der sie auf die Fahrbahn ausschwärmen, Plakate gegen das Artensterben und die Klimakatstrophe hochhalten und per Megaphon Umstehende auf den Ernst der Lage hinweisen. „Wir sind keine Gegner derjenigen, die im Abendverkehr nach Hause wollen“, erklärte ein Teilnehmer, „wir wollen aufmerksam machen, dass die Erde in Gefahr ist.“ Zeitgleich zogen in Berlin rund 2000 Menschen zum Umweltministerium. „Um die etwas zu unterstützen, treffen wir uns hier“, sagte der Aachener Anmelder Marc Schulpin.

Dumm nur, dass die Polizei den Demonstranten zunächst den Spaß verdorben und alle Autofahrer bereits ab Hansemannplatz abgeleitet hat. Sieben Minuten standen die „Rebellen“ somit nahezu alleine auf der Heinrichsallee, was bei der Polizei zu Lachern führte, die Demonstranten jedoch tief enttäuschte. Es sprach für die entspannte Stimmung und eine bessere Absprache untereinander, dass die weiteren jeweils sieben Minuten langen Sperrungen dann doch noch den erhofften Stau produzierten und die Rebellen ihre Ansprache an die Autofahrer halten konnten: „Wir wollen Sie einmal entschleunigen und Bewusstsein für die Not unseres Planeten schaffen“, erklärten sie, verteilten Handzettel und hielten Plakate hoch: „Verzichten statt vernichten!“

Nicht jeder Autofahrer zeigte Verständnis. Einige hupten verärgert und wunderten sich, dass die Polizei nicht einschritt. „Wir wollten das Chaos minimieren und natürlich auch dafür sorgen, dass niemand verletzt wird“, erklärte ein Beamter die Polizeistrategie. So habe man anfangs den gesamten Verkehr von der Heinrichsallee ferngehalten. Man könne schließlich nie wissen, ob ein Autofahrer die Nerven verliert und einfach durchbraust. Das ist nicht passiert. Nach knapp anderthalb Stunden war die friedliche Protestaktion beendet.

(gei)