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Exctintion Rebellion campiert im Frankenberger Park

Protest für den Artenschutz : Hochzeitskuchen für die Protestler

Aus Sicht der Aachener Gruppe von Extinction Rebellion ist das Wochenende gut verlaufen. Seit Donnerstagabend haben Aktivisten im Frankenberger Park ihre Zelte aufgeschlagen, um für den Artenschutz zu protestieren.

Mehrere Leute in der Runde recken ihre Daumen in die Höhe, als die Frage aufkommt, wie das Wochenende denn verlaufen sei. Seit Donnerstagabend campt eine Gruppe von Mitgliedern der Aachener Extinction Rebellion im Frankenberger Park. Bis Sonntagnachmittag ist das Zeltlager im Schatten der Frankenberger Burg stetig angewachsen. Von Samstag auf Sonntag haben 20 Personen in dem Camp übernachtet. Extinction Rebellion setzt sich für die Artenvielfalt ein.

„Wir haben wirklich viele, viele Gespräche geführt“, erklärt Ruth Gores, eine der Aktivistinnen, im Gepräch mit unserer Zeitung. Anders als bei einer Demonstration, wie die von „Fridays for Future“, treffe man bei einem Protestcamp nicht nur Gleichgesinnte. „Es sind ältere Mitbürger vorbeigekommen, die sich für unsere Anliegen interessieren, die aber völlig resigniert sind“, ergänzt eine andere Aktivistin, die nur Frau Klee genannt werden will. „Und wenn wir diese Menschen überzeugen können, dass sie aus ihrer Resignation wieder zurückfinden, dann haben wir schon viel gewonnen. Und wenn wir uns dafür den Mund fusselig reden müssen, dann ist das so!“ Nicht nur Zwiegespräche mit interessierten Anwohnern und Passanten habe es gegeben, auch zwei Vorträge – einen über die Energiewende und einen über Klimawandelleugner – hätten viele Menschen in den Park gelockt.

„Ansonsten sind wir sehr, sehr begeistert auf den vielen Zuspruch, den wir erhalten haben“, sagt Ruth Gores. Viele Menschen hätten Essen vorbeigebracht, unter anderem auch ein Bäcker aus der Nachbarschaft. Eine Anwohnerin habe ihr Badezimmer für Toilettengänge und zum Waschen zur Verfügung gestellt. „Die Menschen sind wirklich unglaublich nett zu uns.“ Auch in das sonstige Wochenendprogramm im Frankenberger Park habe man sich gut eingefunden. Das Klappstuhlkonzert, zu dem der Musikverein Hahn am Freitag eingeladen hatte, habe man sehr genossen. „Und am Samstag gab es auf der Burg eine Hochzeit. Die haben uns etwas von ihrer Hochzeitstorte geschenkt“, erzählt Gores.

Wie lange das Camp noch stehen bleibt, und in welchem Umfang, ist noch offen. Spätestens, wenn das schlechte Wetter wieder einsetzt, werden einige den Park verlassen. „Aber wir werden weiterhin in Aachen auf uns aufmerksam machen. Wir müssen weitermachen, bis sich endlich etwas ändert“, sagt Gores.