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Erste Impfaktion an der Gesamtschule Aachen-Brand

Erste Impfaktion an einer Aachener Schule : Schulimpfungen feiern in der Gesamtschule Brand Premiere

Am Freitag geht es los mit den Corona-Schutzimpfungen an den weiterführenden Schulen in Aachen. Den Anfang macht die Gesamtschule Brand. Bis zu 100 Schülerinnen und Schüler werden gepikst.

Kleinere Aufführungen hat es in dem „Leisespieleraum“ mit der überschaubaren Bühne in der Ecke schon öfters gegeben. Das, was hier am Freitag stattfindet, ist jedoch eine Premiere der ganz besonderen Art in Aachen. Bis zu 100 Schülerinnen und Schüler werden dann in der Gesamtschule Brand gegen das Coronavirus geimpft – im Schulgebäude und während der Unterrichtszeit.

Schulleiter Andreas Lux musste nicht lange darüber nachdenken, ob er das Angebot der Städteregion, in seiner Schule eine Impfaktion zu veranstalten, annehmen soll. Direkt nach den Sommerferien habe er die entsprechenden Vorbereitungen eingeleitet. Eine Abfrage bei Eltern und Schülern ergab: Knapp 100 Kinder und Jugendliche, die meisten zwischen zwölf und 16 Jahren, wollen sich gerne in der Schule impfen lassen.

Eigentlich hatte Andreas Lux sogar mit einer deutlich höheren Anzahl gerechnet. Immerhin besuchen rund 1300 Schüler die Gesamtschule Brand. „Doch ich habe unterschätzt, wie viele Schüler schon vollständig geimpft sind oder sich bereits im Impfprozess befinden“, sagt er. Insbesondere in den oberen Klassen sei die Impfquote schon mit Beginn des neuen Schuljahres recht hoch gewesen. Das merke man nicht zuletzt an der sinkenden Anzahl von Schnelltests, die benötigt werden. Wer geimpft oder genesen ist, muss nicht an derzweimal pro Woche obligatorischen Testung teilnehmen.

Ein Angebot, nicht mehr und nicht weniger

Mit Blick auf die Impfaktion am Freitagvormittag betont Schulleiter Lux deutlich: „Das Angebot kann man wahrnehmen oder nicht.“ Weder er noch seine Kolleginnen und Kollegen werden die Schüler dazu motivieren, sich impfen zu lassen. Druck dürfe auf die Kinder und Jugendlichen nicht ausgeübt werden. Die Aufklärungsarbeit liege ausschließlich bei den Eltern.

Wenn an diesem Freitag das Klavier aus dem „Leisespieleraum“ in der Gesamtschule Brand entfernt ist und stattdessen Trennwände für die drei provisorischen  Impfkabinen sowie ein Kühlschrank für den Impfstoff platziert wurden, wird das die erste Impfaktion an einer Aachener Schule sein. Insgesamt komme das Angebot bei den weiterführenden Schulen in der Städteregion gut an, teilt Holger Benend von der Pressestelle der Städteregion auf Anfrage mit. Den Auftakt machte am Donnerstag das Berufskolleg Nord in Alsdorf. Für sieben weitere Schulen in der Städteregion sind Termine für die aufsuchenden Impfungen bereits vereinbart, etliche weitere befänden sich zurzeit in der Abstimmung, zum Beispiel am Kaiser-Karls-Gymnasium, wie Schulleiter Jürgen Bertram bestätigt. Die Anzahl der voraussichtlich stattfindenden Impfungen schwankt je nach Schule zwischen 30 und 170.

Für die Aachener Premiere in der Gesamtschule Brand ist jedenfalls alles bereit. Der „Leisespieleraum“ ist zum Miniatur-Impfzentrum geworden – inklusive Beobachtungsraum im angrenzenden Schülercafé. „Jetzt müssen die Schüler nur daran denken, alle erforderlichen Unterlagen mitzubringen“, sagt Schulleiter Lux und hofft, dass diese Premiere der besonderen Art ein Erfolg wird. Dann werden Trennwände und Kühlschrank wieder weggeräumt – bis zur Wiederholung in vier Wochen, wenn die zweite Impfdosis ansteht.