Das Da Theater : Ein Spendencoup für die jüngsten Theaterfans
Aachen Seit Monaten ist das Das Da Theater erfolgreich mit digitalen Angeboten in Kitas und Schulen unterwegs. Jetzt aber klafft eine enorme Lücke in der Finanzierung, aber Hilfe soll bald nahen.
Franka Engelhard steht auf der Bühne und schaut in einen vermeintlich leeren Zuschauerraum. Ihr kleines Publikum sieht sie auf einem Bildschirm inmitten der unbesetzten Ränge. Die Jungen und Mädchen aus einer Kita in Eschweiler stehen mit ihr in direkter Verbindung: Sie antworten auf Fragen und behandeln all die Themen, die bei diesem digitalen theaterpädagogischen Workshop des Das Da Theaters im Mittelpunkt stehen.
Das Konzept ist laut Theaterleiter Tom Hirtz längst aufgegangen. Seit dem vergangenen März ist das Das Da Theater mit seinem digitalen Angebot in Kitas und und Schulen unterwegs. 1500 Kinder haben die Theaterpädagogen bereits erreicht. „Und der Bedarf ist weiterhin enorm“, meint Hirtz.
Da mag es nicht verwundern, dass sich inzwischen eine Finanzierungslücke von 30.000 Euro aufgetan hat. Denn jede einzelne Veranstaltung kostet laut Hirtz 590 Euro, und um möglichst vielen Kindern den Genuss eines digitales Besuchs der Theaterleute zu ermöglichen, hat Hirtz in der Vergangenheit immer wieder auch auf Spendengelder zurückgegriffen. Passend zum 100. Online-Workshop von „Das Da plus“ hat sich eine Reihe treuer Sponsoren jetzt etwas ganz Besonderes ausgedacht, um den leeren Spendentopf wieder zu füllen.
Jeden Euro, den die Aachener spenden, wollen sie verdoppeln und hoffen mit dieser „Spendenwette“ auf ein ausreichendes Polster, damit das Das Da Theater auch in Zukunft gut gerüstet ist (siehe Info). Die digitalen Workshops sind nach Meinung aller Beteiligter ein großartiges Angebot für die Jungen und Mädchen in den Kitas und Schulen. „Gerade in den Zeiten des Lockdowns waren die sehr gefragt“, sagt Hirtz. Und auch jetzt nutzen viele Kitas das digitale Angebot sehr gern, um zusätzliche Kontakte zu vermeiden.
„Für mich macht das fast keinen Unterschied“, sagt Theaterpädagogin Franka Engelhard. Sie steht im Haus in der Liebigstraße im Bühnenbild des Grüffelo und spricht mit den Kindern der Eschweiler Kitas. Die hören ihr aufmerksam zu und beantworten gewissenhaft alle ihre Fragen. Es geht um Ängste, Sorgen und Tipps, wie man am besten damit umgehen kann. „Spinnen sind eklig“, sagt ein Mädchen, andere fürchten sich vor Monstern und Drachen. In einer „Mitmachbox“ finden die Kinder Material, um die Themen des Workshops aufzuarbeiten. Die kleine, glitzernde Drachenschuppe kommt ganz besonders gut an.
„Die Kinder sind überaus engagiert“, sagt Engelhard. Ganz offensichtlich hat sich dieses Format längst bewährt, um den Jungen und Mädchen gerade in diesen schwierigen Pandemiezeiten einen echten Lichtblick zu verschaffen. Und das freut auch die Sponsoren ganz besonders.
„Kinder verlernen sehr schnell, Kontakte zu schließen“, sagt Rolf Deubner, Geschäftsführer der Firma Deubner Baumaschinen. Sein Unternehmen hat gemeinsam mit den Steuerberatern DRP Randerath & Partner unter anderem die Anschubfinanzierung des Projekts übernommen. Dabei galt es zunächst einmal, das technische Equipment anzuschaffen. Bei jedem Workshop kommen dazu jetzt die Kosten der Techniker, die Kameras, Leinwände und Mikros vor Ort installieren und für eine stabile Verbindung sorgen. Ein aufwendiges Verfahren, das sich aber nach Meinung aller Sponsoren mehr als rechnet.
„Denn mit Blick auf die hohen Corona-Zahlen ist ein digitales, interaktives Angebot eine tolle Lösung, um Kinder kreativ, emotional und sozial zu fördern“, meint beispielsweise Joachim Nellissen, Partner der Kanzlei Daniel, Hagelskamp und Kollegen. Und Christoph Tholen, Steuerberater bei DRP Randerath & Partner, ergänzt: „Wir möchten durch unsere Unterstützung vor allem etwas an die zurückgeben, die besonders hart von der Krise getroffen werden.“ Und das sind nach einhelliger Meinung vor allem die Kinder.