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Stadtentwicklung: Die Haarener erhalten einen neuen Kirchplatz

Stadtentwicklung : Die Haarener erhalten einen neuen Kirchplatz

Seit Jahren gibt es Pläne für die Umgestaltung rund um St. Germanus in Haaren. Ende des Jahres sollen die Arbeiten endlich beginnen. Nur die Parkplätze bereiten noch Kopfzerbrechen.

Entsiegelte Flächen, helle Oberflächenbelege mit einer Art Intarsienband als Umrandung, Steinbänke mit Sitzflächen aus Holz sowie ein gesunder Baumbestand: So stellen sich die städtischen Planer die Umgestaltung rund um St. Germanus vor.

Bislang biete die Fläche optisch einen eher „zerrissenen Eindruck“, sagen sie. Das soll sich ändern. Die Kirche St. Germanus mit ihrer charakteristischen roten Fassade soll durch den neugestalteten Raum so etwas wie eine Bühne bekommen. Auch eine entsprechende Beleuchtung, die sowohl die Kirche als auch besonders bemerkenswerte Bäume in Szene setzt, können sich die Planer sehr gut vorstellen. Vier Bäume müssen allerdings auch gefällt werden.

 Die Haarener Bezirksvertreter reagierten mit Wohlwollen, als ihnen in ihrer jüngsten Sitzung die neuesten Pläne zur Umgestaltung des Kirchplatzes vorgestellt wurden. Der Platz gilt immerhin als wichtiges Bindeglied zwischen dem Haarener Markt, dem Bezirksrathaus und der Wurmaue. Und entsprechend wichtig ist den Haarenern eine attraktive Gestaltung. Doch obwohl die Bezirksvertreter durchaus viele lobende Worte fanden, gaben sie zugleich ihrer größten Sorge Ausdruck: „Was ist mit den Parkplätzen? Wir müssen uns dringend darüber unterhalten“, forderte etwa Franz-Josef Kogel (CDU).

Die Erstellung eines umfassenden Parkkonzeptes sei bereits ausgeschrieben, teilten die städtischen Planer mit. Ergebnisse sollten bald vorliegen, versprachen sie. Eines machten sie aber schon im Vorfeld deutlich: Der durchaus beträchtliche Wegfall an Parkplätzen könne an gleicher Stelle nicht kompensiert werden. Allein am Kirchplatz sollen 38 Parkplätze entfallen.

 Neben der Sorge um den Parkraum gibt es auch noch weitere Themen, die den  Bezirksvertretern unter den Nägeln brennen. „Was ist mit der Anbindung Richtung Klinkenberggelände?“, wollte etwa Tobias Küppers (SPD) wissen. Gemeint ist ein angrenzendes Grundstück in Privatbesitz, das heute einen verwilderten Eindruck macht und zu dem sich die Bezirksvertreter seit langem einen Zugang wünschen.

Ebenso drängt Küppers auf eine gute Anbindung an den Feuerwehrpark. Er hält das präsentierte Konzept insgesamt aber schon jetzt für „einen großen Schritt in Richtung Erneuerung von Haaren“. Ursula Becker (Grüne) hob noch einmal lobend den Gestaltungsprozess mit dem entsprechendem Bürgerdialog hervor. „Es wäre schön, wenn das auch an anderer Stelle so laufen würde“, sagte sie.

Das noch ausstehende Beleuchtungskonzept sorgte bei Elke Vogelsang (Grüne) für Bedenken. Sie fürchtet unter anderem eine mögliche „Lichtverschmutzung“. Das letzte Wort sei auch hier noch nicht gesprochen, versicherten die Planer. Beim Lichtkonzept sei auf jeden Fall die Zustimmung des Fachbereichs Umwelt und Klima erforderlich.

 Im Zuge der Umgestaltung des Kirchplatzes soll auch die Alt-Haarener Straße verändert und als Unfallschwerpunkt entschärft werden. Damit aber beim Verlassen der Kirche ausreichend Raum bleibt, soll auf dieser Höhe statt des ursprünglich geplanten Radweges nur noch ein Schutzstreifen angelegt werden. Es sei eine knifflige Angelegenheit, sowohl den Radfahrern als auch den Fußgängern gerecht zu werden, führten die Planer aus.

Letztlich stimmten die Bezirksvertreter den Plänen einstimmig zu. Auch der Planungsausschuss hat bereits seinen Segen gegeben. Der endgültige Beschluss wird am Donnerstag im Mobilitätsausschuss gefasst.

Die Umsetzung des gesamten Projektes soll in zwei Phasen verlaufen. Zuerst wird die Alt-Haarener Straße in Angriff genommen: Die Kosten liegen bei rund 215.000 Euro. Danach beginnt die Umgestaltung des Platzes rund um St. Germanus: Dafür sind Kosten in Höhe von rund 2,5 Millionen Euro veranschlagt. Beginn der Arbeiten soll Ende dieses Jahres sein.