Krippenweg in Kornelimünster und Zweifall : Das Jesuskind findet eine neue Bleibe
Aachen Der diesjährige Krippenweg in Kornelimünster sieht ein wenig anders aus als sonst. Maria, Josef und das Jesuskind haben – auch ganz aktuell – die eine oder andere neue Bleibe finden müssen.
Man könnte meinen, die Krippenfiguren in Kornelimünster sind lebendig geworden. Wie sonst hätten sie es schaffen sollen, von der Propsteikirche aus die vielen Treppen zur Bergkirche hochzukraxeln? Ausnahmsweise werden Josef, Maria und das Jesuskind nämlich in diesem Jahr dort zu sehen sein – doch nicht nur dort. Kornelimünster wird geradezu ein „Krippen-Örtchen“: Sieben verschiedene Darstellungen von Christi Geburt lassen sich in dem idyllischen Ortsteil bestaunen – drei mehr als zuletzt.
Der im vergangenen Jahr geschaffene „Krippenweg“ verbindet unter anderem die Benediktinerabtei, die Evangelische Kirche, die Antoniuskapelle und die Bergkirche St. Stephanus. „Neu hinzugekommen ist die Klauser Kapelle“, erklärt Dorothee Siemons, Mitglied des Pfarreirates in Kornelimünster. Das Besondere dort: Zum Großteil besteht die Naturkrippe aus Wurzelwerken, Steinen und Moosen direkt aus dem Klauser Wäldchen. Auch in der Kapelle Mariae Schutz sowie am Marienstock – beides gelegen am Wilburgpfad – werden Krippen aufgebaut.
Die Propsteikirche St. Kornelius bleibt wegen der Folgen der Überschwemmungen im Sommer hingegen geschlossen – und ohne beschauliche Weihnachtsszenerie. Siemons hatte andere Pläne: „Wir hätten gerne einen Tannenbaum und eine Krippe in die leere Kirche gestellt.“ Für ihr Vorhaben habe sie jedoch keine Genehmigung erhalten. Deshalb wandern die Figuren, die das Hochwasser wohlbehalten überlebt haben, hinauf zur Bergkirche. Dort sind die Türen außerhalb der Messen eigentlich zu. „Derzeit wird aber diskutiert, sie vielleicht doch häufiger zu öffnen“, sagt Siemons.
Viele Krippen, viele Besonderheiten: In der Antoniuskapelle verändert sich die Krippe immer wieder, zum Beispiel die Figur der Maria. „Erst ist sie schwanger, dann mit dem Jesuskind im Stall und später flüchtet sie auf einem Pferd nach Ägypten“, erläutert Siemons. Die Naturton-Krippe in der Evangelischen Kirche ist dafür besonders modern – und auf das Wesentliche reduziert. Keine Schafe, kein Ochse, kein Esel. Generell keine Tiere. Der Grund? „Die kann ich nicht“, beichtet die Krippen-Gestalterin Elke Rottländer und lacht.
Die Besuchenden können in Kornelimünster übrigens nicht nur Krippen, sondern auch Frieden finden. An jeder Station hat die Pfadfinderinnenschaft St. Georg das Friedenslicht aus Betlehem entflammt. Wer eine Laterne oder Kerze mitbringt, kann das Licht mit nach Hause nehmen. Mindestens bis zum 6. Januar können die Krippen in Kornelimünster besucht werden – manche auch länger.