Aachen : Couven-Pavillon: Ausstellung zeigt das Leben von Heinrich Janssen
Aachen Die Lousberg-Gesellschaft nahm den 160. Geburtstag von Heinrich Janssen als geeigneten Anlass für eine aktuelle Ausstellung: „Die Kupfergießerei Heinrich Janssen & Söhne — Tradition am Fuß des Lousbergs“.
In Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv, repräsentiert von Angelika Pauels, der stellvertretenden Archivleiterin, konnte eine faszinierende Ausstellung zusammengetragen werden.
Mehr als ein Dichter
Diese zeigt Janssens Leben aus einem Blickwinkel, den viele bisher nicht wahrgenommen haben. Oftmals kennt man ihn als Dichter, weiß aber nichts von seinem eigentlichen Beruf als Kupfergießer und Maschinenbauer. Die Werkstatt für Brauereieinrichtungen, Gießerei und Kupferschmiede gründete 1860 sein Vater Heinrich Matthias Hubert Janssen, die er später mit seinem Bruder Carl weiterführte.
Die Kupfergießerei war nicht nur in Aachen und Umgebung tätig, sondern auch in Belgien, Holland oder Stockholm. So ging die Arbeit „vom Lousberg in die Welt hinaus“, merkt Pauels schmunzelnd an. 1918 stellte die Firma jedoch ihren Betrieb wegen der Folgen des Ersten Weltkriegs ein.
Dank an Unterstützer
Aber der industrielle Teil sei nur ein Ausschnitt aus Janssens Leben. Eine andere Facette sei seine künstlerische Seite. Als Theaterdichter schrieb er mehr als 30 Stücke in Öcher Platt, die ab 1882 sowohl auf der großen Bühne als auch im Puppentheater Schängche gespielt wurden und das sogar bis heute. Das Stück „D‘r Barong Flöckmösch“ wird derzeit wieder aufgeführt (siehe Artikel oben). Außerdem veröffentlichte er zahlreiche Gedichte und Prosa und alle zwei Wochen eine Kolumne in Aachener Mundart in der damaligen Tageszeitung „Echo der Gegenwart“. Thema seiner oft humorvollen Texte seien stets die einfachen Leute gewesen.
„Die vielfältige aktuelle Ausstellung präsentiert Zeichnungen, Gedichte und mehr Details aus Janssens Leben in einer ganz besonderen Weise“, so Sibille Spiegel, Vorsitzende der Lousberg-Gesellschaft. Verdanken könne man die Ausstellung Katharina Roderburg, die das Material an das Stadtarchiv übergeben hat. Ihre Tochter und Janssens Großnichte Johanna Roderburg ist ebenfalls Kuratorin der Ausstellung und verantwortlich für das Familienarchiv Roderburg-Janssen.