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Corona-Impfung in der Städteregion: Fragen und Antworten

Fragen und Antworten zur Impfung : Senioren in der Städteregion bekommen bald Post

Wie läuft es mit den Corona-Impfungen in der Städteregion, eine Woche nach dem Start? Und wann nimmt das Impfzentrum in der Soers den Betrieb auf? Unsere Redaktion erreichen viele Fragen von Leserinnen und Lesern. Wir versuchen, ein paar Antworten zu geben.

Wir haben eine Reihe von Fragen rund um die Corona-Impfung gesammelt und darüber mit Michael Ziemons, Gesundheitsdezernent der Städteregion Aachen, und mit Andreas Scheid, stellvertretender Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Aachen, gesprochen.

Wie laufen die Impfungen bislang?

Seit dem offiziellen Beginn der Impfungen gegen das Coronavirus am 27. Dezember sind – Stand Montag – in der Städteregion rund 2500 Menschen geimpft worden, sowohl Bewohner von Pflegeheimen als auch deren Pflegepersonal. Das bestätigen sowohl das Gesundheitsamt der Städteregion als auch die Kassenärztliche Vereinigung in Aachen.

Wie hoch ist die Impfbereitschaft? Und gab es irgendwelche Komplikationen?

Nach Informationen der Kassenärztlichen Vereinigung in Aachen ist die Impfbereitschaft in den Heimen bislang sehr groß. Die Leute seien zu Beginn natürlich aufgeregt, erklärt Andreas Scheid, stellvertretender Vorsitzender der KV Aachen.

Doch letztlich seien bislang alle froh gewesen, dass es nun endlich losgeht mit dem Impfen. Komplikationen in Form von allergischen Reaktionen habe es in der Städteregion noch keine gegeben. Lediglich in zwei Fällen gab es Kreislaufprobleme, die eventuell in Zusammenhang mit der Impfung standen.

Warum geht das alles nicht schneller?

Dazu gibt es unterschiedliche Aussagen des Gesundheitsamts und der Kassenärztlichen Vereinigung. Michael Ziemons, Gesundheitsdezernent der Städteregion, kritisiert die landesweit zentrale Organisation der Impfstoff-Verteilung.

„Wir könnten schon mehr Menschen geimpft haben“

Er sagt: Bei einer dezentralen Organisation könnte man den bereits vorhandenen Impfstoff deutlich schneller verabreichen. Andreas Scheid von der KV erklärt hingegen, dass man auf Rückmeldungen der Seniorenheime angewiesen sei, bevor man den Impfstoff verschicken könne. „Von einigen Seniorenheimen haben wir immer noch keine Aussage darüber, wie viele Impfdosen sie eigentlich brauchen.“

Wie geht es weiter?

Nach Angaben des Landesgesundheitsministers Karl-Josef Laumann sollen alle Bewohner Nordrhein-Westfalens, die älter als 80 Jahre alt sind, in den kommenden Tagen einen Informationsbrief bekommen. „Dieser wird auch nähere Informationen über das Impfzentrum in der Aachener Soers enthalten“, sagt Michael Ziemons. Eine Terminvergabe soll dann telefonisch über die Arztrufzentrale 116117 erfolgen. Wann genau die ersten Menschen im Impfzentrum versorgt werden, steht noch nicht fest.

Was ist mit älteren Ehepaaren, wenn einer der Eheleute jünger als 80 ist?

In diesem Fall wird tatsächlich erst einmal nur der Ehepartner geimpft, der älter ist als 80 Jahre.

Was passiert, wenn eine Person über 80 Jahre noch zu Hause lebt, aber nicht in der Lage ist, das Impfzentrum aufzusuchen?

Ältere Menschen, die zu Hause leben und zum Beispiel bettlägerig sind, werden wahrscheinlich auf die Zulassung eines weniger fragilen Impfstoffs warten müssen, beispielsweise den von AstraZeneca. Der Impfstoff von Biontech muss, wenn er aufbereitet in der Spritze vorliegt, innerhalb weniger Minuten verabreicht werden und ist äußerst empfindlich gegen Erschütterungen.

Was ist mit Risikopatienten, die jünger als 80 Jahre sind?

Wie genau die Regelung aussehen wird, dass jüngere Risikopatienten sich als solche ausweisen können, muss das Land NRW noch regeln. „Wir gehen aber davon aus, dass das über die Hausarztpraxen erfolgen muss“, sagt Andreas Scheid von der KV. Nur die Hausärzte kennen die Krankheitsgeschichte ihrer Patienten.