Kontrolle am Hauptbahnhof : Bundespolizei nimmt gesuchten Straftäter in Aachen fest
Aachen Die Bundespolizei hat in Aachen einen Mann festgenommen, der von gleich drei Staatsanwaltschaften per Haftbefehl gesucht worden war. Jetzt sitzt der 39-Jährige in der Justizvollzugsanstalt.
Als Beamte der Bundespolizei am Mittwochmorgen am Hauptbahnhof Aachen einen Mann kontrollierten und seine Identität klärten, staunten sie nicht schlecht: Den Polizisten war kein Unbekannter ins Netz gegangen.
Der Mann hatte laut Pressemitteilung der Bundespolizei bei einer Personenkontrolle angegeben, keine Ausweisdokumente bei sich zu haben, sodass die Beamten eine Überprüfung seiner Fingerabdrücke veranlassten. Sie fanden heraus, dass es sich bei dem 39-jährigen Polen um einen mehrfach gesuchter Straftäter handelte.
Gleich drei Staatsanwaltschaften suchten wegen wiederholter Leistungserschleichung mit einem Haftbefehl nach dem Mann. Bei der Staatsanwaltschaft Hannover lautete das Urteil vier Monate Freiheitsstrafe; bei den Staatsanwaltschaften Würzburg und Augsburg hätte er eine Strafe von insgesamt 4505 Euro zahlen oder ersatzweise eine 370-tägige Freiheitsstrafe antreten müssen. Da er die Geldstrafe nicht zahlen konnte, muss er jetzt fast 500 Tage in Haft.
Vier weitere Staatsanwaltschaften – die Behörden in Aachen, Bremen, Koblenz und Düsseldorf – suchten den 39-Jährigen mit einer sogenannten Aufenthaltsermittlung wegen des gleichen Deliktes sowie Verstößen gegen das Aufenthaltsgesetz. Der Mann war 2020 nach Polen abgeschoben worden. Sein Einreise- und Aufenthaltsverbot für Deutschland hätte sich eigentlich bis 2023 erstreckt.
Durch seine nun entdeckte erneute Einreise hat er laut Bundespolizei einen erneuten Verstoß gegen das Aufenthaltsgesetz begangen; er wurde erneut angezeigt. Nach Abschluss aller polizeilicher Maßnahmen wurde der Mann in die Justizvollzugsanstalt in Aachen verbracht.