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Quartiersarbeit am Kronenberg: Bäume sollen nicht bloß Wurzeln schlagen

Quartiersarbeit am Kronenberg : Bäume sollen nicht bloß Wurzeln schlagen

Am Kronenberg in Aachen sollen drei neu gepflanzte Obstbäume nachbarschaftliche Aktionen anregen. Patenschaften sollen weitere Bepflanzung gewährleisten.

Schweres Gerät rückte an der Jean-Lejeune-Straße am Kronenberg an. Wo sonst nur Fußgänger entlang gehen, bahnten sich nun Traktor und Bagger ihren Weg. Der Grund für die ganze Maschinerie: Auf einer öffentlichen Grünfläche pflanzte der Aachener Stadtbetrieb drei Obstbäume an, die bald einen Mehrwert für die Anwohnerinnen und Anwohner liefern sollen.

Dahinter steckt eine Initiative der AG Artenvielfalt der Stadtteilkonferenz Kronenberg. AG-Mitglied Elisabeth Breuer erklärt, wie der Plan zur Pflanzung aufkeimte: „Wir haben das Glück, dass wir hier parkähnliche Grünanlagen haben. Diese wollen wir im Sinne der Artenvielfalt umgestalten.“ Deshalb wurden jetzt zwei Apfelbäume und ein Pflaumenbaum in die Wiese gesetzt. Dort sollen sie jedoch nicht bloß Wurzeln schlagen und eines Tages Früchte tragen. Denn für die Bewohner am Kronenberg sollen die Bäume auch ein Ansporn für nachbarschaftliche Aktionen sein.

Anwohner der Rasenfläche haben nämlich Patenschaften für die noch jungen Laubträger übernommen und kümmern sich um deren Pflege. Und wenn Stamm und Blattwerk einmal wachsen und gedeihen, kann die Nachbarschaft laut Breuer gemeinsam die Ernte einfahren: Aus den Früchten könne mit den Freunden und Bekannten von nebenan Saft gepresst oder Kuchen gebacken werden. Kinder und Erwachsene könnten zusammen Nistkästen für Vögel an die Bäume zimmern, schwebt Breuer eine weitere Idee vor.

Um die Initiative zur Baumpflanzung in die Tat umzusetzen, kontaktierte die Kronenberger Quartiersmanagerin Lena Hackenbruch den städtischen Fachbereich Klima und Umwelt. Dieser wiederum holte den Stadtbetrieb mit ins Boot, der über die erforderlichen Gerätschaften zum großformatigen Gartenbau verfügt. Eine konzertierte Aktion der verschiedenen Verwaltungsabteilungen sozusagen. Die nötigen finanziellen Mittel beantragte das Diakonische Werk im Kirchenkreis Aachen beim Stadtteilfonds der Stadt. Die Setzlinge wurden „mit freundlichem Rabatt“ für 1000 Euro bei der Baumschule „Minis“ aus Herzogenrath besorgt, wie Anne Mesenholl von der Stadtteilkonferenz Kronenberg und dem Diakonischem Werk erzählt.

Da die Wiesen am Kronenberg noch reichlich Platz für weitere Bäume bieten, wollen die Beteiligten auch an anderen Stellen noch baggern und pflanzen. Paten seien dafür zwar bereits akquiriert worden. Wer aber ebenfalls Interesse an einer Patenschaft für künftig noch zu pflanzende Bäume habe, könne sich gerne an die Stadtteilkonferenz wenden, so die Verantwortlichen.